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Staatstheater Augsburg
13.03.2022

Hinter den Kulissen: Vier Mitarbeiter des Staatstheaters über ihre Aufgaben

Hinter den Kulissen heißt nicht immer hinter der Bühne: Inspizientin Maria Floiger sitzt hinter den Besucherreihen, wo sie alles im Blick hat.
Foto: Quirin Hönig

Damit eine Inszenierung gelingt, müssen viele Menschen am Staatstheater zusammenarbeiten. Vier Mitarbeiter stellen ihren Beruf hinter der Bühne vor.

Eine Inszenierung am Theater ist ein Mosaik aus vielen verschiedenen Aufgaben, die im Zusammenspiel ein großes Gesamtbild ergeben. Damit Zuschauerinnen und Zuschauer eine vollendete Vorstellung erleben können, müssen viele Menschen ganz unterschiedlichen Funktionen und Jobs erfüllen. Einige bleiben dabei unsichtbar, weil sie nicht in das Scheinwerferlicht auf der Bühne treten, sondern ihre Arbeiten im Hintergrund leisten. Vier dieser Menschen erzählen, was sie am Staatstheater Augsburg machen und wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind.

Für einen Requisiteur ist kein Tag wie der andere

Schwerter, Bücher, oder eine Katze, auf die ein Nashorn gestiegen ist - für alle Gegenstände, die Schauspielerinnen und Schauspieler während eines Stücks in die Hand nehmen, ist eine Requisiteurin oder ein Requisiteur verantwortlich. Eine Produktion begleiten sie von Anfang an. "Der Requisiteur ist erst mal dafür zuständig, die Vorproben zu betreuen, beziehungsweise die Requisiten dafür bereit zustellen", sagt Robert Klemm, Leiter der Requisite am Staatstheater Augsburg. Bei den ersten Proben verwenden die Darstellerinnen und Darsteller nur provisorische Requisiten. Wenn das Stück schon etwas Form angenommen hat, ist es Zeit für die Requisiten-Besprechung, bei der im Detail geklärt wird, welche Gegenstände für das Stück benötigt werden. "Dann geht die richtige Arbeit los", sagt Klemm.

Robert Klemm ist der Leiter der Requisite am Staatstheater Augsburg.
Foto: Quirin Hönig

Manche Requisiten, wie Schirme oder Gläser, müssen nur aus der Sammlung geholt werden, andere werden in der Werkstatt hergestellt. Das ist besonders bei nicht alltäglichen Objekte der Fall. "Man muss meistens auch selber ein bisschen kreativ werden, wie man das umsetzen kann", sagt Klemm. Eine Requisiteurin oder ein Requisiteur muss sich nicht nur darüber Gedanken machen, wie der Gegenstand aussieht, sondern auch wie die Schauspieler damit interagieren und wie er gebaut werden muss, damit er alle Vorstellungen unbeschadet übersteht.

Eine weitere Aufgabe einer Requisiteurin oder eines Requisiteurs ist es sicherzustellen, dass Requisiten auch keine Gefahr darstellen. Messer müssen auf der Bühne stumpf sein, Darstellerinnen und Darsteller müssen für den Umgang mit Schusswaffen geschult werden und wenn Lebensmittel im Spiel sind, muss darauf geachtet werden, dass keiner der Beteiligten auf sie allergisch ist.

Wenn für ein Theaterstück ein Gegenstand benötigt wird, der sich nicht in der Requisiten-Sammlung finden, müssen Robert Klemm und seine Kolleginnen und Kollegen von der Requisite, diese selbst herstellen. Hier liegt eine Katze auf seiner Werkbank, die von einem Nashorn zertreten wurde.
Foto: Quirin Hönig

Klemm kam 2016 zum Staatstheater, zunächst als Aushilfe neben dem Lehramtsstudium. Dabei war er in verschiedenen Aufgabenbereichen aktiv, bis er schließlich zur Requisite kam und aus dem Nebenjob sein Hauptberuf wurde. "Was ich persönlich an diesem Job am meisten Liebe ist: Es gibt keinen Tag, der wie der andere ist", sagt Klemm. "Du weißt auch vorher nie, was der Tag noch bringen wird." Es könne sein, dass ein Team nach den Vormittagsproben alle Aspekte eines Stücks ändern will. "Die einzige Konstante ist, dass ich mir, wenn ich in der Früh ankomme, einen Kaffee mache", sagt Klemm und lacht.

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Die Aufgaben einer Maskenbildnerin sind nicht nur Schminken und Frisieren

Als Maskenbildnerin stellt Laura Brucklachner Perücken her, baut Hexennasen und Wunden. "Es ist nicht nur Schminken und Frisieren", sagt sie. "Das ist der kleinste Teil." Sie ist im dritten Jahr ihrer Ausbildung und macht im Sommer ihre Abschlussprüfung.

Laura Brucklachner macht eine Ausbildung zur Maskenbildnerin am Staatstheater Augsburg.
Foto: Quirin Hönig

"Ich wusste früh, dass es für mich was am Theater werden soll", erinnert sich Brucklachner. Sie tanzt, seit sie klein war, hat schon verschiedenen Aufgaben am Staatstheater Augsburg übernommen und studierte drei Semester Theaterwissenschaft in Leipzig. Das war ihr allerdings zu theoretisch und sie kam nach Augsburg zurück. Nach einem Praktikum in der Maske fiel die Entscheidung dann. "Ich schminke gerne Leute, ich mach gerne Frisuren", sagt Brucklachner.

Maskenbildnerin oder Maskenbildner ist ein Ausbildungsberuf. Wie die meisten anderen Azubis auch verbringt sie einen Teil ihrer Ausbildungszeit an ihrem Arbeitsplatz am Staatstheater und den anderen beim Blockunterricht an der Berufsschule. Dazu fährt sie regelmäßig nach Baden-Baden, denn die Louis-Lepoix-Schule ist eine von nur drei Berufsschulen in Deutschland, an denen Maskenbildnerinnen und Maskenbildner ausgebildet werden.

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Darstellerinnen und Darsteller für ihre Auftritte vorzubereiten, ist in Brucklachners Augen nur etwa 20 Prozent ihrer Arbeit. "Am meisten macht man Perücken und Haararbeiten", sagt sie. Auch das Anfertigen von Gipsköpfen gehört zu ihrem Handwerk. Diese Kopfabdrücke von Schauspielerinnen und Schauspieler werden zur Herstellung von passgenauen Perücken und Gesichtsteilen, wie aufsetzbare Wunden oder Nasen, benötigt.

An solchen Gipsköpfen modelliert Maskenbildnerin Laura Brucklachner auf setzbare Gesichtsteile und stellt passgenaue Prücken her.
Foto: Quirin Hönig

Am liebsten arbeitet Brucklachner mit Haaren. "Ich mach ganz gerne historische Frisuren", sagt sie. Dazu gehört auch das zeitaufwendige Knüpfen von Perücken. Am schwierigsten seien aber Eigenhaarfrisuren, erzählt Brucklachner. Dabei formt sie Frisuren aus Haaren der Darstellerinnen und Darsteller. Das ist aber am Theater nicht so üblich, da dies die Haare sehr strapaziert und meist sehr lange dauert. "Eine Perücke setzt man halt auf", sagt Brucklachner. "Das geht meistens schneller, als wenn man vor einer Vorstellung Lockenwickler eindreht und die Haare dann hochsteckt.

Ein Beleuchter verbindet Kunst und Technik

Ohne Beleuchterinnen und Beleuchter bleibt die Bühne dunkel. Marco Vitale ist Beleuchtungsmeister und Lichtdesigner und leitet die Beleuchtungsabteilung des Staatstheaters. Ein Teil seiner Arbeit ist die Organisation seines Teams, der andere ist seine Leidenschaft: Licht machen. "Also zusammen mit dem Regie-Team Lichtkonzepte entwickeln und die dann in den Wochen vor der Premiere auf die Bühne zu bringen", sagt Vitale.

Marco Vitale ist Leiter der Beleuchtungsabteilung am Staatstheater Augsburg.
Foto: Quirin Hönig

Auch eine Beleuchterin oder ein Beleuchter begleitet eine Produktion von Anfang an und entwickelt ein Konzept für das Stück. "Von der ersten Bleistiftskizze, vier Monate vorher, bis hin zur wirklichen Arbeit auf der Bühne", sagt Vitale. Während der Proben wird getestet, welche Lichtideen für die Produktion geeignet sind und ob diese auch der Vision der Regisseurin oder des Regisseurs entsprechen.

Steht das Lichtkonzept, ist der künstlerische Teil abgeschlossen. Dann geht es an die Technik. Die Lichtanlage muss für die Vorstellung eingerichtet und programmiert werden, sodass auf Knopfdruck alle Lichter, die beispielsweise für eine Szene benötigt werden, angehen. "Der Anspruch ist ja: Das, was bis zur Premiere entstanden ist, möchte man genauso wieder reproduzieren können", erklärt Vitale. Die Programmierung hat auch den Vorteil, dass Beleuchterinnen und Beleuchter, die nicht an der Entwicklung des Lichtkonzepts beteiligt waren, eine Vorstellung übernehmen können.

Mit einem Mischpult wie diesem kontrolliert Marco Vitale das Licht im Theatersaal.
Foto: Quirin Hönig

"So wie bei allen Berufen im Theater kann man da über fünf Wege hinkommen", sagt Vitale. Der in seinen Augen klassische Weg sei es, zum Theater zu kommen, dann die Leidenschaft dafür zu entwickeln und eine Ausbildung Veranstaltungstechniker zu machen. So war es auch bei ihm. Es gibt aber auch verschiedene Studiengänge, die sich mit Lichtdesign beschäftigen. Vitale war, seitdem er zum Theater gekommen war, fast die ganze Zeit am Staatstheater in Augsburg. 2019 zog es ihn in die Bundeshauptstadt. Nach zwei Jahren am Maxim-Gorki-Theater in Berlin ist Vitale seit September 2021 wieder am Staatstheater in Augsburg. "Ich habe die Chance und das Glück, dass ich meine Leidenschaft beruflich machen darf", sagt Vitale. "Besser kann es nicht laufen."

Eine Inspizientin koordiniert die ganze Theater-Vorstellung

Bei den Inspizientinnen und Inspizienten laufen alle Fäden zusammen. "Man ist das Gehirn, die Schnittstelle für alle Abteilungen", erklärt Maria Floiger. Floigers Aufgabe ist es, zusammen mit der Abendspielleiterin oder dem Abendspielleiter, die Vorstellungen zu koordinieren. Vom Einlass der Besucherinnen und Besucher bis hin zum Auftritt einzelner Darstellerinnen und Darsteller, Floiger sorgt dafür das bei einem Stück alles läuft wie geplant.

Maria Floiger ist Inspizientin am Staatstheater Augsburg.
Foto: Quirin Hönig

Als Inspizientin hat sie den Überblick über das ganze Stück und gibt die Kommandos, wann etwas geschieht: Wann beginnt die Vorstellung, wann geht das Licht an, wann betritt die erste Schauspielerin oder der erste Schauspieler die Bühne. Für jede Produktion schreibt Floiger Buch, bei einem Theaterstück basiert dieses auf dem Bühnentext, in dem markiert ist, was wann passieren soll. Dabei markiert sie die Stellen, an denen Sie Kommandos gibt und notiert, was dann geschehen muss. "Das Buch müsste im besten Fall so gestaltet sein, dass es jemand anders auch lesen kann", sagt Floiger. Das bedeutet, dass auch eine andere Inspizientin oder ein anderer Inspizient eine Vorstellung ohne allzu große Vorbereitung übernehmen kann.

Im Vorfeld einer Vorstellung kontrolliert Floiger noch die Bühne und schaut, ob unter anderem die Kulissen richtig stehen oder die Lichtzeichen für die Darstellerinnen und Darsteller korrekt hängen. Direkt vor der Vorstellung koordiniert Floiger zusammen mit Kolleginnen und Kollegen vom Einlass, wann die Besucherinnen und Besucher in den Saal dürfen.

In ihre Arbeit als Inspizientin ist Floiger "so reingerutscht." Theater war für die gelernte Medienkauffrau aus Nürnberg zunächst ein Hobby. Aus dem Hobby wurde mit der Zeit ihr Beruf, bevor sie Inspizientin wurde, hat sie als Regieassistentin gearbeitet. "Vor eineinhalb Jahren hat das Stadttheater Fürth eine Musicalproduktion gemacht und eine Inspizienten-Stelle ausgeschrieben", erzählt Floiger. "Da dachte ich mir, das probiere ich mal aus." Diese Aufgabe gefiel ihr so gut, dass sie das auch hauptberuflich machen wollte. Seit September 2021 ist sie Inspizientin am Staatstheater Augsburg.

Von ihrem Platz hinter den Zuschauerrängen koordiniert Inspizientin Maria Floiger alle Aspekte eines Theaterstücks.
Foto: Quirin Hönig

"Am meisten macht mir Spaß, wenn in der Endprobe-Phase alles zusammenkommt", sagt Floiger. Denn nicht alle Proben finden unter Bühnenbedingungen statt. Erst nach und nach kommen die verschiedenen Aspekte eines Stücks, wie das Licht, die Kostüme und die Kulissen dazu und fügen sich zu einem Gesamtbild. "Es sieht am Ende einfach, wie ein großes Kunstwerk aus", sagt Floiger. "Das ist meistens die anstrengendste Zeit, aber auch die beste."

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