Wer im Ausland Urlaub macht, sieht mitunter, was dort besser läuft. Was bleibt ein leeres Klischee, welche Zuschreibung stimmt? Die Volontärinnen und Volontäre des Jahrgangs 2023/24 der Augsburger Allgemeinen fragen, wieso etwa die Menschen in der Schweiz so präzise sind und in Polen so gastfreundlich. Sie sehen sich an, wie Niederländer angesichts der Klimakrise vorausschauend bauen, und besuchen in Tschechien ein Impro-Theater. Weil man, wenn man etwas über andere lernt, ja auch immer ein bisschen etwas über sich selbst erfährt.
Stilbewusst wie in Frankreich
Durch Pariser Boutiquen bummeln, an den grands magasins am Seine-Ufer flanieren, im Straßencafé die Einheimischen beobachten. Wenn Franzosen sich kleiden, dann mit dem gewissen Etwas, dem je ne sais quoi. Das kommt nicht von ungefähr. Mode und Design ziehen sich tief durch staatliche Belange, sind mit Wirtschaft und Politik der grande nation verwoben. Zur Zeit des Sonnenkönigs, Louis XIV, wie heute. Ein Spaziergang durch Paris beweist: Stil kann man lernen. Zum Artikel
Präzise wie in der Schweiz
Verspätetet Züge? In der Schweiz? Kaum vorstellbar. Die Alpenrepublik gilt als das Land mit den pünktlichsten Zügen. Egal, ob im Nahverkehr, bei Fern- oder Güterzügen: Die Zahlen belegen diese These. Und auch in anderen Bereichen sind die Eidgenossen ziemlich präzise. Ihre Uhren gehören zu den besten der Welt, zahlreiche Luxusmarken wie Rolex oder Omega setzen in der Branche seit Jahrzehnten den Standard. Dass Schweizer Uhren so präzise sind, ist kein Zufall, sondern jahrelange Erfahrung. Das zeigt auch ein Besuch in der Cité du Temps, der Stadt der Zeit. Zum Artikel
Mobil wie in Luxemburg
Über das 49-Euro-Ticket können die Luxemburger nur müde lächeln, sie fahren bereits seit 2020 umsonst mit Zug und Bahn. Es ist nicht das einzige Verkehrsprojekt des Großherzogtums, das für Aufsehen sorgt. Warum die Verkehrswende in Luxemburg offenbar schneller vorangeht als in Deutschland. Zum Artikel
Zusammenleben wie in Belgien
Schmutzigste Stadt Belgiens, enorme Kriminalitätsraten und Kinderarmut – für lange Zeit führte Mechelen einige Negativ-Rankings an. Wer genug Geld hatte, verließ die Stadt. Menschenleere Fußgängerzonen, dafür aber voller Müll, blieben zurück. Bürgermeister Bart Somers wollte nicht hinnehmen, was aus seiner Heimatstadt geworden ist und schmiedete einen Plan. Und der ging auf! Seit einigen Jahren gilt Mechelen als Beispiel für gelungene Integration. Auf unserer Reise hat Somers erklärt, wie er die Vorzeichen in Mechelen umkehrte und sich der Schandfleck des Landes zu einer florierenden Stadt entwickelt hat – und was Kickboxen damit zu tun hat. Zum Artikel
Vorausschauend wie in den Niederlanden
Fast ein Drittel der Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel. Früher haben die Menschen ihr Land mit Entwässerungsmühlen leergepumpt, die der Landschaft ihren unverwechselbaren Charakter verliehen haben. Mittlerweile übernehmen Pumpwerke diese Arbeit. Doch mit dem Thema der ansteigenden Meeresspiegel kommen sie nicht hinterher. Darum haben sich die Niederländer etwas Neues einfallen lassen: schwimmende Amphibienhäuser. Können sie dem Klimawandel trotzen und sind sie damit vielleicht sogar ein Vorbild für hochwassergeplagte Regionen in Deutschland? Zum Artikel
Glücklich wie in Dänemark
Seit mehreren Jahren belegt Dänemark einen der vordersten Plätze im jährlichen Weltglücksbericht. Der nordische Nachbar hat zudem eine geringe Korruption und eine Bevölkerung, die überraschend gerne hohe Steuern zahlt. Wie beeinflusst das alles das persönliche Glück in einem Land, in dem es die Hälfte des Jahres regnet? Und was davon kann man sich vielleicht sogar abschauen? Zum Artikel
Gastfreundlich wie in Polen
„Gast im Haus, Gott im Haus.“ Es gibt viele polnische Sprichwörter, die beschreiben, wie gut ein Gast behandelt werden soll. In einer Umfrage des Ferienhausportals Holidu zum Thema Gastfreundlichkeit belegte Polen den siebten Platz. Damit ist es das am besten bewertete Land vor Deutschland und allen anderen deutschen Nachbarländern. Woher diese Gastfreundlichkeit kommt und wie sie sich über die Jahre verändert hat. Zum Artikel
Improvisieren wie in Tschechien
Über Jahrhunderte hinweg war das Leben der Menschen in Tschechien von fremden Mächten bestimmt, von den Habsburgern, über die Nazis, bis zu den Kommunisten. Schon immer haben die Tschechen sich gewehrt, aber nicht mit der Waffe in der Hand, sondern mit der klugen Idee im Kopf. Wenn ihnen etwas nicht passt, improvisieren sie, um es passend zu machen. Dieser Einfallsreichtum prägt nicht nur die Mentalität der Menschen, sondern zeigt sich auch in der Kunst. Zum Artikel
Launig wie in Österreich
Er zeigt sich im schwarzen Humor auf den Kabarettbühnen und im spöttisch-spielerischem Wiener Schmäh in den Kneipen der Hauptstadt – dieser launige und charmante Umgang der Österreicher mit dem Leben und dem Tod, der beides erträglicher macht. Viele Menschen in Deutschland schätzen diese Art unseres Nachbarn im Süden, die nördlich der Alpen so nah und doch so fremd ist. Ein Versuch, begreifbar zu machen, was schwer zu greifen ist. Zum Artikel
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