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Neue ZDF-Serie "Der Schwarm": Produzent Frank Doelger im Porträt

Serie

Er hat Frank Schätzings "Der Schwarm" verfilmt: Produzent Frank Doelger im Porträt

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    Frank Doelger ist ein Produzent aus New York, der sich zuletzt einem deutschen Bestseller gewidmet hat: Frank Schätzings „Der Schwarm“.
    Frank Doelger ist ein Produzent aus New York, der sich zuletzt einem deutschen Bestseller gewidmet hat: Frank Schätzings „Der Schwarm“. Foto: Jens Gyarmaty, ZDF

    Der Autor ist von Bord gegangen. Frank Schätzing war lange ein Mitglied dieser Crew, die sein eigenes Buch für das ZDF verfilmen sollte: „Der Schwarm“ – Schätzings Ozean-Umweltthriller, sein Meeresbiologenroman-Blockbuster von 2004. Aber jetzt? Steigt der Schriftsteller aus. Über Bord bei voller Fahrt und mit abgefeuerter Kritik: „Redseliges Beziehungskisten-TV. Es pilchert mehr als es schwärmt“, ätzt Schätzing über die ZDF-Serie so kurz vor ihrem Start heute. Und der Mann, der das alles „verpilchert“ haben soll? Heißt Frank Doelger. Filmproduzent und Mysterium. 

    "Der Schwarm": Frank Schätzings größter Erfolg wird zur ZDF-Serie

    Trotz Anwürfen der Pilcherei – Landadelige und ihre seichten Techtelmechtel in Cornwall müssen Fans des „Schwarms“ hier nicht befürchten. Eine Monsterserie will Doelger vorlegen, mit wild gewordenen Walen, absaufenden Forschungsbooten, Tauchfahrten ins Unheimliche. Denn er ist ein Showrunner, ein Mann für Millionen – die er Filmstudios und Filmförderern ableiert, um damit ein Millionenpublikum zu erreichen. 

    Sein Alter? Unbekannt. 68, munkelt man. Familienstand? Unbestätigt. Auch Wikipedia kennt ihn nicht, aber einmal hat er sich einem Reporter des Spiegel anvertraut. Man lese: Der Mann für Millionen ist ein Mann der Bücher. Als Spross der New Yorker Upperclass sollte er Jura studieren – floh aber auf die Insel, um sich im Bildungstempel von Oxford in Literatur zu vertiefen. Später folgte die zweite Flucht, ins Party-Jetset-Leben unter der Discokugel des Studio 54. Aber dann war es ausgerechnet Rainer Werner Fassbinders Werk, das bei ihm Filmfieber auslöste. Deutsches Grübelkino für kleines Budget. 

    Sechs Emmys hat Frank Doelger schon gewonnen

    Sechs Emmy-Trophäen hat Doelger seit den 80ern mit seinen Ideen gewonnen. Er war es, der die zuerst wirre, lange Pilotfolge von „Game of Thrones“ noch so zurechtschnippelte, dass er die Bosse doch noch von der Fantasy-Schlacht überzeugen konnte. Vier Staffeln dieser Kracher-Serie hat Doelger dirigiert, TV- und Streaming-Schinken wie „Rome“ oder „Die Wannseekonferenz“ hat er auf den Weg gebracht – und nun 1000 Seiten „Schwarm“ in acht Folgen gegossen, für 40 Millionen Euro. 

    Kalte Brise Kritik: Die Öko-Serie sei nicht auf dem neuesten Stand der Klimaforschung, krittelt Schätzing – seit 2004 ist viel Eis geschmolzen, Greta lag damals in der Wiege, Luisa drückte die Grundschulbank auch an Freitagen. Doelger setzt dagegen lieber auf Monstereffekte, auf Vielfalt im Cast – und vertraute Millionen.

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