Wer verstehen will, wie die britische Schauspielerin Judi Dench tickt, muss auf ihr Handgelenk schauen. Dort hat sie sich im Alter von 81 Jahren ein Tattoo stechen lassen. Seitdem steht dort „carpe diem“, also „nutze den Tag”. Tatsächlich weiß die britische Schauspielerin, die am Montag ihren 90. Geburtstag feiert, ihre Zeit gut zu nutzen.
Judi Dench ist eine der großen Schauspielerinnen ihrer Generation
Sie beeindruckte 1998 als Königin Elizabeth I. in dem Film „Shakespeare in Love” und erhielt einen Oscar, obwohl sie nur wenige Minuten zu sehen war. Unvergessen ist auch ihre Rolle als „M”, Chefin des britischen Geheimdienstes MI6 in den James-Bond-Filmen. Sie ist eine der ganz großen Schauspielerinnen ihrer Generation und das, was die Briten einen „nationalen Schatz” nennen.
Und sie erfindet sich immer wieder neu. Mit Anfang 70 spielte Dench eine ihrer ungewöhnlichsten Rollen in dem Film „Lady Henderson präsentiert“. In der Komödie verkörpert sie die exzentrische Theaterproduzentin Laura Henderson, die während des Zweiten Weltkriegs anzügliche Revuen auf die Bühne brachte. Viele Kritiker und Fans waren überrascht und begeistert von ihrer Verwandlung in diese unkonventionelle Figur. 2017 ließ sie sich von dem Londoner Musiker Lethal Bizzle vor laufender Kamera beibringen, wie man rappt. In diesem Jahr landete die Schauspielerin mit „Dame Judi and Jay: The Odd Couple” („Judi und Jay: Das seltsame Paar“) einen weiteren Publikumshit. In der Fernsehsendung schwelgen der deutlich jüngere Möbelrestaurator und Moderator Jay Blades und Dench in Erinnerungen und Erlebnissen, die ihr Leben geprägt und sie schließlich als Freunde zusammengeführt haben.
Judi Dench: „Es ist ein Segen, dass ich nicht mehr alles sehen kann“
Das Arbeiten fällt ihr jedoch schwerer, wie sie selbst einräumt. Die Schauspielerin kämpft mit einer altersbedingten Makuladegeneration, die zu einem schleichenden Verlust der Sehkraft führt. Doch sie hatte – typisch britisch – kürzlich auch dazu einen humorvollen Kommentar parat. „Es ist eher ein Segen, dass ich nicht mehr alles sehen kann“, scherzte sie. „Ich kann die Dinge ignorieren, die ich nicht sehen will.“
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