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Foto: Sony Music
Foto: Sony Music

Pink auf dem Cover ihres neuen Albums "Trustfall".

Porträt
17.02.2023

Zurück nach schwieriger Zeit: Pink und ihr neues Album "Trustfall"

Von Wolfgang Schütz

Pink schreibt sich nicht umsonst selbst „P!nk“: Der Frauen-Power-Pop-Weltstar versucht, ein neues Ausrufezeichen zu setzen – sorgt aber auch für Irritationen.

Komisch. Da wird die nächste Phase der Fernsehfarce "Germany’s Next Top Model" angekündigt – und der Stimmungssong zur Staffel ist "Never Gonna Not Dance Again", Pinks neuer Power-Pop-Knaller. Was sollte die punkige Alicia Moore mit der Klum'schen Beauty-Heidi verbinden? Steht die auch gegenüber ihrer Tochter Willow nicht für ein ganz anderes weibliches Selbstbewusstsein als jene im Unterwäsche-Duo mit Leni? Hat die 43-Jährige so was der geschäftsfördernden Aufmerksamkeit wegen noch nötig?

Woher kommt der Name Pink? Die Selbstermächtigung durch eine Schwäche

Seit ihrem ersten Hit mit "Lady Marmelade" und dem folgenden Durchbruchsalbum "Missundaztood" vor 22 Jahren steht sie doch unentwegt für Millionenumsätze. Und das an diesem Freitag erscheinende neue, neunte Werk "Trustfall" wurde sowieso mit Riesenaufregung erwartet. Als Vorbote und Grundlage des Besten, was diese Frau zu bieten hat: ihrer spektakulären Konzerte, diesen Sommer doppelt im Münchner Olympiastadion zu erleben, Vorbild für die Shows Helene Fischers. Aber auch wegen der schwierigen drei Jahre, die sie zuvor durchlebt hat. 

Dass sie aus solchen besonders stark hervorgeht, ist bei Pink Programm. So steht ihr Name ja dafür, dass sie einst wegen schnell und farbstark einsetzender Schamesröte gehänselt wurde – sie aber verwandelte sich den Spott über gefärbte Haare als trotziges Signal und dann samt eines Ausrufezeichens in der Schreibweise als Marke an: "P!nk". Oder die heftigen Krisen mit Ehemann Carey Hart, die sie in große Selbstermächtigungssongs packte … 

Pink mit einem Song für ihren gestorbenen Vater

Und nun starb 2021 ihr Vater an Krebs. Bei ihm, einem Vietnam-Veteranen, wuchs sie nach der frühen Scheidung ihrer Eltern auf, sein Gitarrenspiel entfachte ihre Liebe zum Rock, mit ihm kümmerte sie sich um Obdachlose – und ihm widmet sie nun die Albumeröffnung mit „When I Get There“. Dazu bereitete Pinks Körper Probleme, zwei Operationen an Hüfte und Bandscheiben. Auch 15 Kilo zugelegt hat sie und viel zu viel getrunken in der Pandemie, Sohn Jameson erkrankte zeitweise schwer. Da mag das Familienzuhause samt selbst betriebener Farm und Weingut noch so idyllisch wirken: Wie Alicia mit 15 ausbrach und die Schule hinschmiss, um ihren Weg zu finden, musste Pink auch jetzt wieder raus, um zu sich selbst zurückzukehren (und Carey nicht zu filetieren?). Jetzt ist sie fit wie nie, sagt sie, sie hat dieses neunte Album, sie geht wieder auf Tour – setzt ein neues Ausrufezeichen.

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