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Porträt: Was macht eigentlich Harry Potter?

Porträt

Was macht eigentlich Harry Potter?

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    Daniel Radcliffe, 1,65 Meter groß, inzwischen 32 und hat zehn Jahre gelebt ohne Harry Potter.
    Daniel Radcliffe, 1,65 Meter groß, inzwischen 32 und hat zehn Jahre gelebt ohne Harry Potter. Foto: Willy Sanjuan, dpa

    Er ist nun also zurück in so etwas wie Star-Kino. Seit diesem Donnerstag ist er neben Sandra Bullock, Channing Tatum und Brad Pitt zu sehen in „The Lost City“, als exzentrischer Milliardär namens Abigail Fairfax. Aber hängen bleiben wird das nicht …

    Zehn Jahre ist es jetzt her, der achte und letzte Streifen der Saga war gerade wieder die Nummer eins in den Endabrechnungen der Kino-Welt geworden, da sagte Daniel Radcliffe: „Ich werde nie wieder in einer Reihe von Filmen mitspielen, die so erfolgreich sind wie Harry Potter. Und auf gewisse Weise ist das wunderbar befreiend. Nun kann ich losgehen und interessante Arbeit machen.“

    Daniel Radcliffe ist jetzt im Kino in "The Lost City" zu sehen

    Und um das sonst drohende Menetekel selber an die Wand zu werfen, trat er kurz darauf noch ein letztes Mal in der Rolle des Zauberschülers auf, in einem Sketch für die US-Kult-Sendung „Saturday Night Live“: ein gealterter Harry Potter, der in seiner Zeit stecken geblieben ist. Aber hat er mit inzwischen 32 Jahren wirklich das Gegenteil erreicht, die Freiheit erlangt?

    Immerhin war als Harry der große Traum wahr geworden, den das Einzelkind schon mit fünf Jahren hatte, die Eltern Castingchefin und Literaturagent, beide selbst auf eine Schauspielschule gegangen, aber erfolglos. Und immerhin bezeichnete Daniel ja auch im Rückblick seine Kindheit und Jugend am Filmset als „extrem glücklich“. Was also, wenn das Leben und die Karriere danach eben nicht mehr so traumhaft und glücklich verlaufen? Bleibt nicht doch ein Schatten namens Harry, mit dem auch der bärtige Herr Radcliffe ja noch assoziiert wird? Siehe Elijah Wood mit Frodo aus „Der Herr der Ringe“.

    Manchen gelingt die Emanzipation davon nie, sie kehren mitunter doch noch in die Rolle zurück, siehe Mark Hamill als Luke Skywalker in „Star Wars“. Und das Potter-Kollegium genommen: Emma Watson ist sehr präsent und prominent der Umstieg gelungen – Rupert Grint dagegen völlig abgetaucht …

    Daniel Radcliffe und das Jahre der Veränderung: 2012! "Kill Your Darlings" und Erin Drake

    Was, wenn man wie sie alle mit Anfang 20 schon dutzendfach Millionär ist, ja auch eine Alternative wäre. Es aber offenbar nie für Daniel Radcliffe war. Damals, vor zehn Jahren, spielte er gleich mal in „Kill Your Darlings“ den jungen Dichter Allen Gingsberg, wuchtig, exzessiv, sexuell – und überzeugend. Und lernte dabei auch noch die Frau kennen, mit der er bis heute sein Leben zwischen London und Manhattan teilt: Kollegin Erin Drake.

    Es war trotzdem keine Neuerfindung mit einem Schlag, weil Radcliffe sich da zuvor schon auf der Theaterbühne ganz anders ausprobierte hatte: als psychisch Gestörter und Gewalttätiger auf der Theaterbühne, auch mal splitternackt. Und seitdem hat dieser Daniel Radcliffe eben kein Star-Kino gemacht, sondern in vielen kleinen, wilden Filmen gespielt, in „Victor Frankenstein“, im Nazi-Thriller „Imperium“, als furzende Leiche in „Swiss Army Man“ … Es mag nicht alles gut sein (siehe etwa „Guns Akimbo“) – aber es scheint für Daniel Radcliffe trotzdem alles sehr gut gegangen zu sein mit der Freiheit und dem Traum.

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