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Porträt: Von der Top-Gamerin zur Bestseller-Autorin: Eine Sensation mit Namen Gnu

Porträt

Von der Top-Gamerin zur Bestseller-Autorin: Eine Sensation mit Namen Gnu

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    Jasmin Sibel alias Gnu, geboren in Regensburg
    Jasmin Sibel alias Gnu, geboren in Regensburg Foto: Riva Verlag

    Die schönste Geschichte ist nicht mal die von Jasmin Sibel selbst. So heißt die Frau wirklich, Millionen aber kennen sie als „Gnu“, weil sie unter diesem Namen als „größte Gaming-Influencerin in Deutschland“ gilt. Und wer jetzt denkt, das bedeute nur, dass da Kids ihre Zeit totschlagen, indem sie auf „Let’s Play“-Kanälen bei Youtube jemand anders beim Computerspielen zuschauen, gehört mindestens der Elterngeneration an.

    Gnu und die berührende Geschichte ihrer Eltern

    Eben von Jasmins Eltern aber handelt diese schönste Geschichte, die im Buch „Du schaffst das (nicht)“ (Riva, 287 Seiten, 20 Euro) steht und das nun wiederum seit Veröffentlichung an der Spitze der deutschen Sachbuchbestseller steht. Jasmin wurde in Regensburg geboren als Kind einer Deutschen, die mit Anfang 30 und zwei Kindern kreuzunglücklich in ihrer Ehe war, und eines zehn Jahre jüngeren Türken, Medizinstudent mit Afro. Wie die beiden zueinanderfanden und all die Anfeindungen aus ihrem und seinem Umfeld miteinander durchstanden in den 80ern in Bayern – das ist in aller Kürze der Schilderung berührend.

    Alles andere als eine simple Erfolgsgeschichte ist aber dann auch die Werdung von „Gnu“. Nicht von ungefähr schreibt sie, das Buch wäre für sie „ein emotionaler Striptease“ und: „Eigentlich sitze ich lieber in Jogginghose auf der Couch, als mich auszuziehen.“ Warum sie es also trotzdem tut? Weil „Let’s Play“ eben mehr ist, weil die Mehrheit derer, die ihrem Spielen und aber vor allem auch ihren Kommentaren folgen, Mädchen und junge Frauen sind – und die ihr dann immer wieder sagten, wie gern sie auch so schön und cool und witzig und so selbstsicher wären.

    Deutschlands erfolgreichste Gamerin und ihre dunklen Zeiten

    Jasmin Sibel, inzwischen 33, war aber eben sehr lange Zeit selber alles andere als das. Sie erzählt (in einer drastischen Offenheit, die mitunter Trigger-Warnungen nötig macht) auch von Selbsthass und Kontrollverlust, von Problemen junger Frauen in der Gesellschaft, aber auch davon: „Der Feind in meiner Geschichte war die meiste Zeit ich selbst.“ Und: „Ich teile meine Geschichte, damit ihr wisst, in welche Fallen ihr besser nicht tappen solltet …“

    Sicher trifft Jasmin Sibels Verantwortungsgefühl, ihr Ziel, Mut machen zu wollen, auch auf eine offenkundig bestens funktionierende Vermarktungsidee. Aber weil „Let’s Play“ eben nicht nur Zeit totschlägt, sondern auch Idole schafft, kann das der einen oder anderen wirklich helfen. Und ist dann ein Gewinn.

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