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Porträt: Schiller, der deutsche Meister der Atmosphäre, hat ein neues Album

Porträt

Schiller, der deutsche Meister der Atmosphäre, hat ein neues Album

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    Christopher von Deylen alias Schiller. Sein neues Album heißt "Illuminate".
    Christopher von Deylen alias Schiller. Sein neues Album heißt "Illuminate". Foto: Annemone Taake

    Nur um die Liga mal klarzumachen: Er rangiert inzwischen auf Augenhöhe mit Abba und Helene Fischer, Marius Müller-Westernhagen und U2. Wie all diese Stars stand Christopher von Deylen, 52 Jahre alt und aus dem niedersächsischen Visselhövede stammend, schon mit acht Alben auf Platz eins der deutschen Hitparaden. 

    Das neue Album "Illuminate" und ein Schiller-Jubiläum

    Mit dem an diesem Freitag erscheinenden neuen Werk "Illuminate“ könnte Christopher von Deylen dann zum Beispiel zu Metallica und Pur aufschließen. Und das mit einer Musik, die so gar nicht in den Vordergrund drängt, elektronische Atmosphären, sanft, melodieselig, vor denen dann und wann halt noch eine Stimme von Liebe und Licht kündet. Es begann ziemlich jung mit klassischem Klavierspiel, führte dann zu Stilprägendem der Populärmusik wie Tangerine Dream, Kraftwerk und Jean Michel Jarre und dann schließlich in die ganze Welt.

    Denn das Klub-Musik-Projekt, das von Deylen vor 25 Jahren mit Kompagnon Mirko von Schlieffen in Hamburg dreist unter dem Namen des deutschen Freiheitsdichters Schiller gründete und das er inzwischen längst allein und von Berlin aus betreibt, verhalf ihm nicht nur zu prominenten Kooperationen hierzulande, mit Xavier Naidoo etwa, mit Unheilig oder mit Thomas D, sondern auch international. Von US-Sängerin Kim Sanders bis zum chinesischen Pianisten – aber daneben zudem schon vor vielen Jahren in die Ukraine oder in den Iran, wo er 2017 als erster westlicher Künstler seit 40 Jahren aufgetreten ist, nachdem ihn der Hit „I Feel You“ dort schon früh berühmt gemacht hat.

    Schiller und seinen besonderen Beziehungen in die Ukraine und den Iran

    Und so hat von Deylen ganz im Sinne des Dichterpaten heute eben doch viel mehr zu erzählen, von Freiheit und dem Ringen darum. Etwa, wenn er kürzlich zur Unterstützung von Freunden mit Hilfsgütern Richtung Ukraine aufgebrochen ist und nicht nur mit berührenden Erlebnissen, sondern auch einem im Kriegsgebiet gedrehten Video zurückkehrte. 

    Oder weil er sehr genau weiß, wie sich die Lage im Mullah-Regime verschärft hat, nachdem er in Hoffnungsjahren mit der iranischen Sängerin Yalda Abbasi Lieder und Videos in Tehran, Yazd und Isfahan aufnahm – und nun ist sie, als im Exil lebende Künstlerin, wieder auf dem Album zu Gast. In „Love and Tears“ singt sie: „Heute erhielt ich die Nachricht, dass ich meinen Geliebten verloren habe …“ Dazu breiten sich hübsche Schiller-Flächen aus, aber es ist doch mehr als Oberfläche.

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