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Foto: Maor Waisburd, dpa/RTL
Foto: Maor Waisburd, dpa/RTL

Katharina Thalbach spielt die Ex-Bundeskanzlerin. Bereits zu Guttenberg-Zeiten verkörperte sie Angela Merkel.

Porträt
20.03.2023

Rolle als Ex-Kanzlerin: Wer als "Miss Merkel", wenn nicht Katharina Thalbach?

Von Dominik Durner

Katharina Thalbach ermittelt am Dienstag als Ex-Kanzlerin "Miss Merkel" einen Mordfall in der Uckermark. Eine fast schon alternativlose Darstellerinnen-Wahl.

Es ist das Jahr 1954, Deutschland ist geteilt. In Berlin-Ost kommt Katharina Thalbach auf die Welt, knapp 300 Kilometer entfernt in Hamburg tut es Angela Merkel – damals noch Kasner – ihr gleich. Deren Eltern ziehen kurze Zeit später ebenfalls in den Osten, sie lassen sich in der Uckermark nieder. Eigentlich war es das auch schon mit den Parallelen in den Lebensläufen von Angela Merkel und Katharina Thalbach. Und doch haben sie gewissermaßen eine enge Verbindung – denn Katharina Thalbach schlüpft am Dienstag bereits zum zweiten Mal in die Rolle der Ex-Kanzlerin.

Thalbach wird nämlich in der Verfilmung des Bestsellers "Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi" von David Safier am Dienstag auf RTL über die Bildschirme der Bundesrepublik merkeln. Es ist ihr zweites Mal als (Ex-)Bundeskanzlerin, nachdem sie in der Guttenberg-Satire "Der Minister" bereits 2013 die Regierungschefin "Angela Murkel" spielte. Allein aufgrund dieser "Vorerfahrung" könnte man Katharina Thalbach also als passende Besetzung für Angela Merkel bezeichnen.

Katharina Thalbach hat bereits Erfahrung als "Angela Merkel"

Thalbach bringt aber natürlich auch als Schauspielerin genug mit, um in Merkels Haut zu schlüpfen: Als Schülerin der Brecht-Witwe Helene Weigel debütierte sie 1969 im Alter von 15 Jahren in einer Inszenierung der "Dreigroschenoper" am Berliner Ensemble. Nachdem 1976 ihr damaliger Lebensgefährte Thomas Brasch als "Feind der DDR" eingestuft wurde, siedelte sie gemeinsam mit ihm von Ost- nach West-Berlin über, wo Thalbach 1979 mit der Rolle der Stiefmutter in "Die Blechtrommel" zu einem Star des deutschen Kinos wurde.

Längst zählt sie zu den Ikonen des deutschen Schauspiels, etwa durch die Rolle als Mutter Ehrenreich in der Komödie "Sonnenallee" oder für ein jüngeres Publikum in Kinder- und Jugendfilmen wie "Hanni & Nanni" oder der verfilmten "Edelstein"-Trilogie. Als Regisseurin etablierte sich die 69-Jährige, insbesondere mit Brecht- und Shakespeare-Stücken.

Nun ist die geschiedene Mutter Thalbach – Tochter Anna aus erster Ehe mit Vladimir Weigl ist ebenfalls Schauspielerin – also erneut als fiktionalisierte Version der geschiedenen "Mutti der Nation" Angela Merkel im deutschen Fernsehen zu sehen. Es bleibt abzuwarten, ob sie den Mord in der Uckermark ähnlich souverän lösen kann wie die Dargestellte die zahlreichen Krisen ihrer Amtszeit.

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