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Porträt: Musiker und Fitnesskönig: Lenny Kravitz macht immer noch eine gute Figur

Porträt

Musiker und Fitnesskönig: Lenny Kravitz macht immer noch eine gute Figur

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    US-Musiker Lenny Kravitz bringt bald das zwölfte Studioalbum auf den Markt.
    US-Musiker Lenny Kravitz bringt bald das zwölfte Studioalbum auf den Markt. Foto: Jordan Strauss, Invision/AP/dpa

    Lässig stemmt er seinen braun gebrannten Sixpack in die Höhe, macht fünf Klimmzüge, spreizt die Beine zum Spagat und spaziert aus dem Bild. Im nächsten Video liegt er auf der Hantelbank oder heizt im Jeep durch die Prärie – mit Sonnenbrille und durchsichtigem Netzhemd. Die Rede ist nicht vom jungspuntigen Fitness-Influencer, sondern von Lenny Kravitz: US-Musiker und Inbegriff von Coolness, dabei ist der Mann mit Dreadlocks und tätowierten Oberarmen fast 60. 

    Im Netz wird er für seine jugendliche Erscheinung gefeiert, und fast scheint es, als würde er nichts anderes machen als zu joggen und seine Muskeln zu trainieren. Aber eben nur fast: Denn neben dem Körpergestähle hat Kravitz seine Musik nicht vergessen. Am Freitag erscheint mit „Blue Electric Light“ sein zwölftes Album, und man darf gespannt sein, ob er auch musikalisch eine gute Figur macht.

    Lenny Kravitz pflegt seinen eigenen Stil

    Er, der sich stilistisch nicht labeln lässt, der von Jimi Hendrix oder den Beatles inspiriert seit 30 Jahren mit rockigem Retrosound aufwartet. Rock, Funk, Soul – Kravitz liegt irgendwo dazwischen, oder, wie er selbst mal im SZ-Interview sagte: „Ich mache Rock, aber viele Rock-Sender spielen mich nicht, weil ich ihnen irgendwie zu funky bin. Und die R-’n’-B-Sender sagen: Du bist schwarz, aber nicht so richtig. Du passt nicht in unser Format.“

    Als Sohn einer Schauspielerin und eines Fernsehproduzenten wächst Kravitz in New York auf, lernt Gitarre und Klavier, schreibt eigene Songs. Die Plattenfirmen lehnen ab, doch er lässt sich nicht entmutigen, mietet stattdessen ein Studio, nimmt das Album selbst auf und ist plötzlich heiß begehrt – bei Produzenten und Musikern. Mit Anfang 20 hat er einen Plattenvertrag in der Tasche, arbeitet mit Mick Jagger, Madonna oder Aerosmith zusammen und liefert mit „Fly away“ 1998 seinen wohl größten Hit. Kravitz engagiert sich politisch, verkauft inzwischen auch eigene Möbel, als Schauspieler war er unter anderem in „Die Tribute von Panem“ zu sehen. 

    Vor zwei Monaten erhielt er einen Stern auf dem Walk of Fame in Los Angeles, seine Tochter Zoë hielt die Rede: „Ich habe gesehen, wie du dich in den schönsten Arten verändert hast. Ich habe gesehen, wie du bei wichtigen Dingen immer derselbe geblieben bist. Aber hauptsächlich habe ich durch deine Hemden durchsehen können“, witzelt sie. Pointiert und cool, wie der Vater, so die Tochter.

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