Ein cremefarbener Pullunder mit grünen Rauten und die dünnen Löckchen über die Halbglatze gekämmt: So kennt man Olaf Schubert bei seinen Comedy-Auftritten für gewöhnlich. Er ist eine Kunstfigur von Michael Haubold, 55, der als Comedian, Musiker und Hörspielproduzent tätig ist. In der fiktiven Dokumentation "Olaf Jagger", die gerade ins Kino kam, begibt sich Olaf Schubert nun auf die Suche nach seinem möglichen Vater – kein Geringerer, so die These, als Mick Jagger.
Olaf Schubert hält sein Privatleben geheim
Eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen: die schlaksige Figur, das hagere Gesicht, die dünnen Haare. Dafür legt Schubert sogar seinen Pullunder ab und schlüpft in eine Lederjacke. Ob wenigstens ein Körnchen Wahrheit an der Geschichte dran ist, wissen nur er, Regisseurin Heike Fink und natürlich seine Mutti, die Mick Jagger 1965 beim ersten Konzert der Rolling Stones in Münster für einen ostdeutschen Radiosender interviewt haben soll. Das Tonband fand Schubert im Keller. Es brachte den Stein ins Rollen.
Viel ist über das Privatleben des Komikers nicht bekannt. Er stammt aus dem sächsischen Plauen, wo er seine Karriere auf Kleinkunstbühnen begann. Bekannt wurde er dann durch Auftritte in verschiedenen Comedy-Sendungen wie "Quatsch Comedy Club" und "Night Wash". Er lebt in Dresden und ist seit 2012 Vater. Der schrullige Sachse kommt oft ein wenig hilflos daher; es gelingt ihm aber immer, in der ZDF-"Heute-Show" etwa, die Welt bis ins kleinste Detail zu erklären.
Die Kunstfigur von Michael Haubold ist ein unsicherer Mensch
Während er spricht, zupft er an seiner Kleidung, hält seine Finger und wippt im Stehen nervös auf der Stelle. Die Stimme ist monoton und wirkt bis auf einzelne Ausbrüche nahezu emotionslos. Genau das macht Haubolds charakteristische Kunstfigur aus. Privat soll er eher in sich gekehrt und schüchtern sein. Laut eigener Aussage gehört er zwar nicht zu den zehn erotischsten Männern Deutschlands – mit Platz elf gebe er sich aber gern zufrieden.
Über Humor lässt sich bekanntlich streiten, darum sind seine trockene Art und der unterschwellige Witz, der oft durch falsch gesetzte Pausen erst herauskommt, nicht für alle etwas. Schubert ist in seinem Programm weder groß politisch noch gänzlich unpolitisch. Oft bedient er sich leise verschiedensten Stereotypen und Vorurteilen.