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Porträt: Ich bin dann mal wieder da: Hape Kerkeling kehrt zurück ins Fernsehen

Porträt

Ich bin dann mal wieder da: Hape Kerkeling kehrt zurück ins Fernsehen

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    Hape Kerkeling hat sich lange Zeit rar gemacht, jetzt ist der Entertainer wieder zurück.
    Hape Kerkeling hat sich lange Zeit rar gemacht, jetzt ist der Entertainer wieder zurück. Foto: Ursula Düren, dpa

    So viel Platz kann gar nicht sein, um alles aufzuzählen, was in so einem Porträt eigentlich stehen muss. Als Königin Beatrix mit blauem Hütchen vor Schloss Bellevue vorgefahren, „So, jetzt gehen wir lecker Mittagessen“– ach, war das lustig, auch schon wieder 30 Jahre her. Den Jakobsweg entlanggegangen, dünn zurückgekommen, darüber ein Buch geschrieben. „Ich bin dann mal weg“ stand über 100 Wochen auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste, auch weil fast jeder deutsche Pilger es mit im Rucksack nach Spanien schleppte. Und wie er damals als Horst Schlämmer, Chefredakteur des fiktiven Grevenbroicher Tagblatts, der schönen Claudia Schiffer auf dem Wetten-dass-Sofa zu nahe rückte, das Gebiss freudig klappern ließ ... Unbedingt erwähnen muss man ja auch: Dass Hape Kerkeling zuletzt ein sehr anrührendes schön-trauriges Buch über seine Kindheit schrieb: „Der Junge muss an die frische Luft“, in dem er auch den Tod seiner depressiven Mutter thematisierte. Daraus wurde dann wieder ein erfolgreicher Film.

    Verkleidet als Königin Beatrix der Niederlande winkt der Komiker Hape Kerkeling vor Schloss Bellevue für die Presse (1991).
    Verkleidet als Königin Beatrix der Niederlande winkt der Komiker Hape Kerkeling vor Schloss Bellevue für die Presse (1991). Foto: picture alliance, dpa (Archiv)

    Vielleicht sagt man es einfach mal so: Nicht schon mal über und mit Hans Peter Kerkeling gelacht zu haben, nichts von ihm gelesen, nichts gesehen zu haben, das ist eigentlich für mehrere Generationen Deutscher gar nicht möglich. In ihrer Biografie „Hape – Auf den Spuren des lustigsten Deutschen“ wagt die Autorin Alexandra Reinwarth die These: „Hape Kerkeling ist unser kleinster gemeinsamer Nenner.“

    Kaum mehr zu sehen, dafür noch zu hören - Hape Kerkeling als Schneemann Olaf

    Wenn man es so sieht, dann fehlte in den letzten Jahren im deutschen Fernsehen nicht nur einer der begnadetsten Komiker des Landes – sondern auch einer, der Generationen und Geschmäcker aller Art über drei Jahrzehnte irgendwie zusammenholen konnte. Mit 50 verschwand der gebürtige Recklinghauser wie öffentlich angekündigt aus dem Rampenlicht. Seit 2014 war Kerkeling kaum mehr zu sehen, gelegentlich aber noch zu hören: Als Synchronstimme zum Beispiel von Schneemann Olaf in „Die Eiskönigin“.

    Wenn man ihn fragt, warum er jetzt wieder zurückkehre, macht er die Sache ein wenig kleiner, als sie damals bei seiner Ankündigung klang: „Ich habe mich nie ganz aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.“ Er habe Bücher geschrieben, mit Bläck Fööös gesungen ... und nun auch wieder gedreht: Im Film „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“, eben erschienen, spielt er an der Seite von Bully Herbig den Teufel – auch daran wird man sich künftig erinnern: Wie Hape Kerkeling hier als Showmaster mit Fliege in der Glitterhöhle Regie führt. Zurück kommt er im Juni auch als Autor: „Pfoten vom Tisch. Meine Katzen, andere Katzen und ich“, schon vor Verkaufsstart als Bestseller deklariert. Ab 2022 plant er wieder Fernsehformate mit RTL. Über seine Rolle als Teufel sagt Kerkeling, es gebe da die eine oder andere Überschneidung: „Auch ich kann manchmal augenzwinkernd überkandidelt sein.“ Klingt doch schon wieder lustig!

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