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Porträt: "Haindling" kehrt auf die Bühne zurück

Porträt

"Haindling" kehrt auf die Bühne zurück

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    Hans-Jürgen Buchner wurde mit seiner Band "Haindling" zum bayerischen Kulturgut.
    Hans-Jürgen Buchner wurde mit seiner Band "Haindling" zum bayerischen Kulturgut. Foto: Armin Weigel, dpa

    Moderne bayerische Musik gibt es heute jede Menge. In den 70ern war das ganz anders. Da hörte man entweder Traditionelles - oder eben ihn. Insofern darf man Hans-Jürgen Buchner, den die meisten eher unter dem Namen seines niederbayerischen Wohnortes Haindling kennen, vielleicht als den wichtigsten Erneuerer bajuwarischer Volksmusik bezeichnen. Buchner drehte das Rückwärtsgewandte nach vorn und verband es mit klanglichen Einflüssen aus aller Welt. Seine Musik ist damit so einzigartig, dass sie schier in keine Schublade passt.

    Hans-Jürgen Buchner: Musik als Lebenselixier

    In den vergangenen Monaten war von dem Individualisten jedoch nicht viel zu hören. Der Grund war eine schwere Krankheit, über die er nicht gerne spricht. Nach überstandenem Krebs und abgesagten Terminen blickt der gebürtige Berliner nun wieder zuversichtlich nach vorne: „Wir möchten mit unserem Publikum noch einmal an den Plätzen feiern und auf den Bühnen spielen, die uns wichtig sind.“ Denn Musik sei nach wie vor sein Lebenselixier.

    Das war schon immer so. Und trotzdem dauerte es lange, bis Buchner von seinem Hobby auch leben konnte. Denn erst mit reifen 36 Jahren begann er, die Musik mehr und mehr zum Beruf zu machen. Buchner ist gelernter Keramikmeister, der zusammen mit seiner Frau, Ulrike Böglmüller–Buchner, auch für handwerkliche Leistungen mit Preisen ausgezeichnet worden war.

    Buchner und seine Band "Haindling" sind ab Juni auf Tour

    Noch erfolgreicher wurde er als Komponist und Multiinstrumentalist: Gleich für seine erste Platte erhielt er den deutschen Schallplattenpreis. Der Hit "Lang scho nimmer g'sehn" war ihm anfangs allerdings eher peinlich, weil er ihn für eine Schnulze hielt. Im Laufe des Lebens kam dann noch einiges an Lorbeeren für den Musiker dazu: Seit 2005 ist er auch Träger des Bayerischen Verdienstordens.

    Und nun geht es für Buchner und seine Band "Haindling" ab Juni also wieder auf die Bühnen. "Gerade in der jetzigen Zeit, in der praktisch jede Stunde negative Nachrichten kommen, wollen wir ein bisschen Freude bereiten", sagt er jüngst in einem Interview.

    Das könnte klappen, denn mit seinen ungezählten Kompositionen, auch für Filme wie Joseph Vilsmaiers „Bavaria – Traumland Bayern“ und bayerische Kultserien wie „Irgendwie und Sowieso“, „Zur Freiheit“ oder „Der Kaiser von Schexing“, hat der 79-Jährige wunderbare Stücke von zeitloser Bedeutung geschaffen. 

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