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Porträt: Ein Mann für alle Tonarten? Schauspieler Bradley Cooper im Porträt

Porträt

Ein Mann für alle Tonarten? Schauspieler Bradley Cooper im Porträt

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    Viele Seiten, viele Saiten: Bradley Cooper verkörpert in "Maestro" den legendären Dirigenten Leonard Bernstein.
    Viele Seiten, viele Saiten: Bradley Cooper verkörpert in "Maestro" den legendären Dirigenten Leonard Bernstein. Foto: Jordan Strauss, düa

    Da knisterte die Luft am Konzertflügel: Bei der Oscar-Gala 2019 sang die Pop-Diva Lady Gaga ein hingebungsvolles Liebesduett mit dem Schauspieler Bradley Cooper. Die Klatschblätter verfielen in Schnappatmung und spekulierten: So herzig wie die zwei sich auf offener Bühne in das Lied hineinschmachten, ist das Schauspiel? Oder schon ein privates Geständnis? Der Song "Shallow" war jedenfalls der Hit aus dem Musikfilm "A Star Is Born", in dem Gaga und Cooper ein Gesangspärchen spielen. Und Musik scheint Coopers Karriere weiter zu begleiten: Jetzt liegt der Taktstock in seiner Hand, im Biografie-Film "Maestro" verkörpert er den Dirigenten Leonard Bernstein. Er erfüllt sich einen Traum.

    Bradley Cooper hat sich als Kind einen Taktstock gewünscht

    Cooper stemmt die Hauptrolle, er führt Regie und hat am Drehbuch mitgetextet: Jahrelang hat er an seiner Vision gearbeitet, Bernsteins schillerndes Leben zu verfilmen. "Ich habe schon als Kind stundenlang Dirigenten nachgemacht", erklärt der Mann, der 1975 nahe Philadelphia geboren wurde. "Seit ich etwa fünf Jahre alt war, habe ich unzählige Stunden damit verbracht, ein imaginäres Orchester zu dirigieren." Mit acht Jahren wünschte er sich vom Weihnachtsmann einen Taktstock. Bevor Cooper zum ersten Mal vor Filmkameras trat, nahm er Unterricht im Gesang und am Kontrabass.

    Im Kino hat Cooper fast alle Tonarten durchgespielt. Tonart: gefährlich – im Drama "American Sniper" spielte er einen Scharfschützen der U.S. Army. Tonart: abgedreht – in der Komödie "Hangover" feierte er eine explosive Junggesellen-Party in Las Vegas. Tonart: rührend – in der Romanze "Silver Linings" sucht er in einer manisch-depressiven Rolle nach der Liebe. Und schließlich die Tonart: musikalisch – "A Star Is Born" war Coopers Debüt als Regisseur. Ein Rockstar, der mit der Alkoholsucht kämpft, die Geschichte war ihm nicht fremd. Es gab eine Phase in seinem Leben, in der Drogen eine Hauptrolle spielten. Aber: "Ich hatte Glück", sagt er, seit 19 Jahren sei er nüchtern.

    Bradley Cooper hofft mit "Maestro" auf eine Oscar-Nominierung

    Vor dem Kinostart von "Maestro" rumorte die Kritik. Musste sich Cooper für den Film unbedingt eine größere Nase modellieren lassen, um Bernstein – dem jüdischen Künstler – ähnlich zu sehen? Ist das antisemitisch? Aber dieses Echo scheint verstummt. Die Rolle könnte ihm seine zehnte Oscar-Nominierung einbringen, schätzen Experten. In Hollywood zählt Cooper zum Register der ersten Geige.

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