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Porträt: Die Seltsame und Ungewöhnliche: Winona Ryder spielt in „Beetlejuice, Beetlejuice“

Porträt

Die Seltsame und Ungewöhnliche: Winona Ryder spielt in „Beetlejuice, Beetlejuice“

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    Winona Ryder erzählt, dass ihre Eltern früher große Skepsis gegenüber der Filmbranche hegten.
    Winona Ryder erzählt, dass ihre Eltern früher große Skepsis gegenüber der Filmbranche hegten. Foto: Evan Agostini/Invision/AP/dpa

    Und es passiert ihr immer noch, immer wieder, auch 36 Jahre nachdem sie das Kinopublikum zum Lachen und Gruseln brachte: „Junge Kids kommen heute auf mich zu: Oh mein Gott, bist du ... das Mädchen aus ‚Beetlejuice‘?“ Winona Ryder erzählt das mit Stolz. Schon mit dieser ersten Teenie-Schauspielrolle, in der Horrorkomödie von 1988, hat sie Eindruck hinterlassen. „Ich bin seltsam und außergewöhnlich“, solche Sätze servierte sie im Film wie eine Sphinx – strenger Blick, strenges Pony, pechschwarzes Haar zur blassen Haut. Dass Winona Ryder jetzt wieder dieselbe Rolle spielt, im neuen Kinofilm „Beetlejuice, Beetlejuice“, der die Grusel-Story fortsetzt, führt sie zurück. Zum Startpunkt ihrer ungewöhnlichen – und auch seltsamen – Karriere.

    Winona Horowitz, geboren 1971, wächst in der Hippie-Stadt San Francisco auf. Ihre Eltern leben den Freigeist der 60er, das Beatnik-Pärchen liebt die hohe Literatur und wilde Musik, Winonas Taufpate ist der berüchtigte LSD-Guru Timothy Leary. Kein Skandal also, dass dieses Kind schon mit 14 einen Künstlernamen wählt und zu schauspielern beginnt. Eine gute Schülerin sei sie gewesen, aber sozial auffällig. „Alle nannten mich seltsam“, erinnert sich Ryder im Gespräch mit Harpers Bazar. Doch ihre schräge Art führte gerade zum Erfolg – in Tim Burtons „Beetljuice“: „Der Style der Rolle war für mich ganz natürlich. Die Kleidung war nur ein kleines bisschen extremer als meine normale. Ich trug sehr viel schwarz. Und das ist bis heute so.“ Im Kultfilm kämpft eine Familie mit den Geistern der Toten. Die düstre Tochter sieht Gespenster, aber fürchtet sich nicht, spricht in Rätseln und schwebt am Ende selbst durch die Luft.

    Ryder, das schräge Mädchen mit den großen Rehaugen, entwickelte sich weiter. Sie überzeugte früh in historischen Filmen, als mutige Joe in „Little Women“, oder als empfindsame May in „Zeit der Unschuld“. Der ganze Glamour– samt Beziehungskiste mit Johnny Depp – führt sie 2001 kurz einmal auf die Schattenseite im Privatleben. Drogendelikte, Ladendiebstahl, 480 Sozialstunden. Aber spätestens mit ihrer Rolle im Netflix-Hit „Stranger Things“ hat sie sich zurück ins Scheinwerferlicht gespielt. Zeitlos, ja fast alterslos wie ein Vampir wirkt Ryder in ihrer „Beetlejuice“-Rolle, auch mit 52 Jahren. „Ich spüre eine Reinheit in dieser Figur, es gibt einen Grund, warum gerade sie die Geister sehen kann. Und darin liegt etwas, mit dem sich die Menschen indentifizieren können. Auf seltsame Art.“

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