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Porträt: 100 Jahre Disney – ein Welterfolg dank Micky Maus

Porträt

100 Jahre Disney – ein Welterfolg dank Micky Maus

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    Das Fell kein bisschen grau, auch nach 95 Jahren: Walt Disneys Micky Maus.
    Das Fell kein bisschen grau, auch nach 95 Jahren: Walt Disneys Micky Maus. Foto: Ursula Düren, dpa

    Vor 100 Jahren, da gründete ein Trickfilm-Zeichner aus Chicago ein Studio, das bald zum Imperium wachsen würde. Zu einem Kosmos, der heute bis in die Weiten von Star Wars reicht, bis zu den Marvel-Comic-Göttern um Spiderman. Aber allen Erfolg verdankt er einer Figur. Niedlich, tierisch: Der Mann kam auf die Maus. Micky Maus. 

    "100 Jahre Disney": Wie Micky Maus die Legende begründete

    Der Trickfilm lernte am 19. September 1928 in New York das Sprechen. Walter Elias Disney zeigte einen der ersten Cartoons mit Ton überhaupt, „Steamboat Willie“. Und da stand die Maus am Steuerrad. Das Schaufelrad schaufelt, der Dampfer dampft und Micky? Pfeift ein Lied. Fröhlich, bis ins Schlamassel, so ist er – damals noch mit Knopfaugen und schwarzen Pfoten, auf die er bald weiße Handschuhe streifen würde. Filmstar Micky gönnte sich in seiner Karriere zig Schönheitskorrekturen, legte sogar den Mäuseschwanz ab. Aber die Ohren blieben rund wie Teller, das Lächeln bengelhaft. 

    „Ey! Pluto!“, japst Micky und ruft sein Haustier – ja, diese Maus hält sich einen Hund. So fiepst er in Falsett-Höhe und es war Disney selbst, der ihm seine Stimme lieh. Dabei hat Micky zwei Väter, Ub Iwerks hat ihn am Zeichentisch mit entworfen – und dabei gespart. Denn wer zählt, der staunt: Drei Finger und ein Daumen, mehr ist nicht dran an der Mausehand. 45.000 Zeichnungen brauchte es für sechs Minuten Cartoon, da war jeder Finger weniger eine Erleichterung. „Das hat unser Studio Millionen gespart“, sagte Disney. Und auch wer in Mickys Pass blättert, der stutzt: Geburtsname „Mortimer Mouse“. Erst Disneys Frau Lilian dichtete ihm, ganz mütterlich, einen neuen an. Und als Micky mauserte er sich: Vom Matrosen zum Pilot („Plane Crazy“) zum Zauberlehrling – im Film „Fantasia“ ließ er die Besen tanzen nach Goethes Gedicht. Weitere Jobs: Von Dirigent („The Band Concert“) bis US-Soldat („The Barnyard Battle“). 

    Micky Maus, der etwas zahnlose Nager von nebenan

    Bilanz eines Mauselebens: 130 Filme, zwei Oscars, ein Stern auf dem Walk of Fame als erste Trickfigur. Auch die Ausstellung „100 Jahre Disney“, die jetzt in München anläuft, wirbt mit Maus. Was erdet Micky Superstar? Seine Freunde aus Entenhausen, seine geliebte Minnie und Donald, der cholerische Erpel. So bleibt Micky im Disney-Kosmos eben der nette Typ, der etwas zahnlose Nager von nebenan. Und Disney bleibt die Legende mit der Maus. Veronika Lintner

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