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Mutprobe mit Stieren: Dutzende Verletzte bei Stierhatzen in Spanien

Mutprobe mit Stieren

Dutzende Verletzte bei Stierhatzen in Spanien

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    Um die 600 Kilogramm schwere Muskelpakete, bis zu 40 Sachen schnell und nicht zum Spaßen aufgelegt - Kampfstiere bei den berühmten und umstrittenen Stierhatzen im nordspanischen Pamplona.
    Um die 600 Kilogramm schwere Muskelpakete, bis zu 40 Sachen schnell und nicht zum Spaßen aufgelegt - Kampfstiere bei den berühmten und umstrittenen Stierhatzen im nordspanischen Pamplona. Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa

    Zum Abschluss des Sanfermín-Festes im nordspanischen Pamplona sind bei der achten und letzten Stierhatz mindestens sieben Läufer verletzt worden. Allerdings blieb es wie bei den Läufen an den sieben Tagen zuvor bei leichteren Verletzungen wie Prellungen und Gerhinerschütterungen, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Insgesamt seien damit seit vergangenem Sonntag mindestens 36 Läufer ins Krankenhaus gebracht worden, darunter auch ein US-Bürger und ein Australier.

    Um Punkt 08.00 Uhr begann die letzte Hatz wie jeden Morgen während des Stadtfestes mit dem Start einer kleinen Rakete, das Gatter öffnete sich und sechs Kampfstiere geführt von zahmen Leitochsen stürmten in die mit Tausenden Läufern gefüllten Gassen in Richtung der mehr als 800 Meter entfernten Stierkampfarena, wo sie später sterben sollten.

    Bei den Mutproben der vorwiegend jungen Männer kommt es nicht nur auf Schnelligkeit an, denn Bullen können trotz ihrer Massigkeit schneller als jeder Mensch laufen. Es braucht auch Geschick und Todesmut, um vor oder zwischen den Stieren zu laufen, denn mit ihren langen spitzen Hörnern können sie tödliche Verletzungen zufügen. Die meisten Stürze und damit Verletzungen gibt es aber, weil Läufer im Gedränge übereinander stürzen. Denn sie müssen ständig nach hinten schauen, um den Kampfstieren möglichst im letzten Augenblick zur Seite auszuweichen. Die Zeitung «La Vanguardia» schrieb von der «Emotion des Stierlaufs, bei dem man wirklich betet und rennt wie nie zuvor». Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009.

    Die Stierhatzen sind zentraler Teil des jährlichen Festes zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín. Tierschützer protestieren seit langem gegen die traditionsreiche Veranstaltung, die bereits seit 1591 stattfindet. Trotz aller Kritik lockt das Fest aber jedes Jahr Zehntausende Touristen aus ganz Spanien und auch aus dem Ausland an. Tierschützer beklagen, für die Tiere sei die Hatz tatsächlich nichts anderes als eine panische Flucht durch die für sie völlig ungewohnten Menschenmassen. Es handele sich ebenso wie der Stierkampf um Tierquälerei, die ein Ende haben müsse.

    Jedes Jahr protestieren Tierschützer gegen die traditionellen Stierhatzen beim Sanfermín-Fest. Und jedes Jahr lockt das archaische Spektakel wieder Zehntausende Touristen in die nordspanische Stadt Pamplona.
    Jedes Jahr protestieren Tierschützer gegen die traditionellen Stierhatzen beim Sanfermín-Fest. Und jedes Jahr lockt das archaische Spektakel wieder Zehntausende Touristen in die nordspanische Stadt Pamplona. Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa
    Am Ende des Stierkampfes kommt der Todesstoß mit dem Degen.
    Am Ende des Stierkampfes kommt der Todesstoß mit dem Degen. Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa
    Ob man es mag oder nicht, beim Sanfermín-Fest geht es um den Kampfstier und eine Einzigartigkeit: Man setzt sein Leben aufs Spiel, um das Leben des Tieres zu fordern, msytisch, wild, schön, schreibt die Zeitung "La Vanguardia".
    Ob man es mag oder nicht, beim Sanfermín-Fest geht es um den Kampfstier und eine Einzigartigkeit: Man setzt sein Leben aufs Spiel, um das Leben des Tieres zu fordern, msytisch, wild, schön, schreibt die Zeitung "La Vanguardia". Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa
    Mit Hilfe von Pferden wird ein getöteter Stier aus der Arena geschleift. Sein Fleisch kommt meist in lokalen Metzgereien zum Verkauf.
    Mit Hilfe von Pferden wird ein getöteter Stier aus der Arena geschleift. Sein Fleisch kommt meist in lokalen Metzgereien zum Verkauf. Foto: Alvaro Barrientos/AP
    Besonders in Kurvern auf der mehr als 800 Meter langen Strecke kommt es immer wieder zu gefährlichen Szenen. Wer stürzt, soll flach liegen bleiben und die Hände schützend über den Kopf halten, bis die Meute vorbeigeprescht ist.
    Besonders in Kurvern auf der mehr als 800 Meter langen Strecke kommt es immer wieder zu gefährlichen Szenen. Wer stürzt, soll flach liegen bleiben und die Hände schützend über den Kopf halten, bis die Meute vorbeigeprescht ist. Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa
    Meistens bleibt es bei leichteren Verletzungen wie Prellungen und Gerhirnerschütterungen. Aber der Tod rennt bei den Stierhatzen im nordspanischen Pamplona mmer mit. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009.
    Meistens bleibt es bei leichteren Verletzungen wie Prellungen und Gerhirnerschütterungen. Aber der Tod rennt bei den Stierhatzen im nordspanischen Pamplona mmer mit. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009. Foto: Eduardo Sanz/EUROPA PRESS/dpa
    Vor den Bullen herzulaufen, ohne auf die Hörner genommen zu werden oder unter die Hufe zu geraten - das ist das Ziel Läufer bei den Stierhatzen im nordspanischen Pamplona.
    Vor den Bullen herzulaufen, ohne auf die Hörner genommen zu werden oder unter die Hufe zu geraten - das ist das Ziel Läufer bei den Stierhatzen im nordspanischen Pamplona. Foto: Alvaro Barrientos/AP/dpa
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