Als 2013 in Augsburg, da die Stadt noch kein Staatstheater besaß, Luigi Nonos frühe szenische Aktion "Intolleranza" aufgeführt wurde, da war dies Anklage und Aufschrei zugleich, Widerstand und Humanitätsappell. Der Komponist hatte Szenen der Unterdrückung aus realen politisch-wirtschaftlichen Situationen der Nachkriegszeit zusammengestellt, aber natürlich stellvertretend für eine immer wiederkehrende Unterdrückung des Menschen durch den Menschen verstanden: Arbeitende, die - um zu überleben - ihre Existenz aufs Spiel setzen müssen, weil der Arbeitgeber an Sicherheitseinrichtungen spart, verhaftete, gefolterte, geflohene Demonstranten, Opfer hausgemachter Umweltkatastrophen.
Musikgeschichte