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Musik: Der Mann mit den zwei scharfen Ohren: Franz Welser-Möst dirigiert das Neujahrskonzert

Musik

Der Mann mit den zwei scharfen Ohren: Franz Welser-Möst dirigiert das Neujahrskonzert

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    Franz Welser-Möst, Dirigent des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker, dirigiert während einer Probe im Großen Saal des Wiener Musikvereins.
    Franz Welser-Möst, Dirigent des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker, dirigiert während einer Probe im Großen Saal des Wiener Musikvereins. Foto: Dieter Nagl, Wiener Philharmoniker/APA/dpa

    Wenn es nach seinem ursprünglichen Berufswunsch gegangen wäre, dann würde er nun an Silvester und beim weltberühmten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker die Violine streichen. Vielleicht irgendwo im Pulk die zweite Geige, vielleicht auch die erste, wenn’s hochgekommen wäre, eventuell als Konzertmeister.

    Aber es ging nicht nach seinem einstigen Berufswunsch; ein schwerer Autounfall mit Handnervenverletzung kam dazwischen – und nun spielt er nicht, sondern führt, leitet, motiviert. Vorne auf dem Pult, von dort die Crème de la Crème österreichischer Orchesterkultur befehligend: Franz Leopold Maria Welser-Möst.

    Franz Welser-Möst lernte auch an der Münchner Musikhochschule

    Der Name klingt schwer heimatlich verbunden. Ist er auch. Doch gleichzeitig agiert dieser 1960 in Linz als Franz Möst geborene und dann in Wels aufgewachsene Welser-Möst als ein beidseits des Atlantiks hochgeschätzter Orchestererzieher. Drüben, in den USA, seit 2002 als Musikdirektor des renommierten Cleveland Orchestra; hier, im Abendland, als Gastdirigent der allerersten Orchester und vor allem der Salzburger Festspiele, wo er mit den Wiener Philharmonikern regelmäßig zaubert.

    Zaubert, weil ihn – zu seinen zwei scharfen Ohren – ein hohes Arbeitsethos sowie ein von der Pike auf erlerntes Dirigierhandwerk auszeichnen. Letzteres erworben auch an der Münchner Musikhochschule und später dann verfeinert als musikalischer Chef etwa der großen Opernhäuser von Wien und Zürich.

    Das Neujahrskonzert wird in gut 90 Staaten der Welt übertragen

    Jetzt aber das so prunk- wie schwungvolle Wiener Neujahrskonzert, übertragen in gut 90 Staaten der Welt und auf dem Einzelplatz bis zu 860 Euro teuer – wenn einem denn nach Bewerbung sowie Auslosung überhaupt ein Billett zufällt. Welser-Möst dirigiert es zum dritten Mal und obgleich die Uhren bei den Wiener Philharmonikern noch etwas langsamer laufen – etwa, was die Verpflichtung von Dirigentinnen rund um den Jahreswechsel angeht –, so gibt es doch zu 2023 eine geradezu grundstürzende Neuerung: Erstmals darf sich die bereits 2004 gegründete Mädchen-Abteilung der Wiener Sängerknaben beweisen, und zwar in der Polka „Heiterer Muth“ von Josef Strauß. Eröffnen aber wird Franz Welser-Möst mit „Wer tanzt mit?“ von Eduard Strauß.

    Na denn: „Darf ich bitten?“ und „Prosit Neujahr!“

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