Auf dem Gelände der früheren Odenwaldschule in Heppenheim wird am Montag (14.30 Uhr) das Mahnmal für Opfer sexueller Gewalt offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Knapp 15 Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchskandals an der Schule soll es an das Leid betroffener ehemaliger Schüler erinnern. Nach Angaben der Stiftung «Brücken bauen» sind bislang 605.000 Euro an Opfer ausbezahlt worden. «Der Kreis der Opfer, die sich bei der Stiftung gemeldet haben und Zahlungen bekommen haben, erstreckt sich auf 50 Personen», teilte Ulrich Kühnhold von der Stiftung mit.
Das Ausmaß sexueller Gewalt ist weitaus größer. Studien zufolge sollen mehr als zwei Dutzend Lehrkräfte und andere Mitarbeiter der Schule über Jahre an Hunderten Verbrechen an Schutzbefohlenen beteiligt gewesen sein.
«Einige Opfer haben bewusst auf Anträge verzichtet und andere scheuen sich, Anträge zu stellen, da dies die Wunden wieder aufreißen würde, wenn sie sich mit dem erlittenen Leid intensiver befassen müssten», sagte Kühnhold. Die Arbeit der Stiftung sei nicht abgeschlossen und es müsse auch weiterhin mit Meldungen von Opfern gerechnet werden. Auf der Homepage heißt es zum Zweck: «Aus dem Stiftungsvermögen und dessen Erträgen, aus Spenden und Zuwendungen unterstützt die Stiftung Hilfsmaßnahmen für Menschen, die Opfer sexualisierter Gewalt an der Odenwaldschule geworden sind.»
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