Die Entwicklung der Renaissance im Norden steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die im Frankfurter Städel gezeigt wird. Zu sehen gibt es beeindruckende Arbeiten von Hans Holbein dem Älteren oder Hans Burgkmair, aber natürlich auch von Hans Holbein dem Jüngeren, der laut Museum "als einer der größten deutschen Renaissance-Maler der Zeit" gilt und diese Kunst europaweit bekannt gemacht hat.
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die "Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen" (1526-1528), ein Meisterwerk des jüngeren, 1497 geborenen Holbein. Damit ist das berühmte Gemälde - eine Leihgabe aus der Sammlung Würth - nach mehr als zehn Jahren wieder in Frankfurt zu sehen.
Die rund 180 Werke umfassende Schau präsentiere "eine neue, ganz einzigartige Malerei, die vor mehr als 500 Jahren im Norden Europas an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit entstanden ist", erklärte Museumsdirektor Philipp Demandt. Gezeigt werden die großen deutschen Renaissance-Maler und ihre Vorbilder. So treten berühmte Gemälde von Holbein dem Älteren, Burgkmair oder Holbein dem Jüngeren in einen Dialog mit Werken von Albrecht Dürer, Jan van Eyck oder Donatello.
Einen Ausgangspunkt habe die Renaissance in Augsburg genommen, das um 1500 als eines der führenden Kunstzentren nördlich der Alpen galt, erläuterte der Kurator der Ausstellung, Jochen Sander. So beginnt auch die Schau selbst mit einem Blick auf die Stadt Augsburg, zu erleben auch in digitaler Form.
"Unter den Künstlern dieser Zeit stechen die Kollegen und Konkurrenten Holbein der Ältere und Burgkmair der Ältere besonders hervor", erklärte Sander. "Ihre Werke stehen beispielhaft für die unterschiedlichen stilistischen Möglichkeiten der Renaissance-Malerei im Norden und beeinflussten auch nachfolgende Künstlergenerationen, wie die Werke von Holbein dem Jüngeren zeigen." Wie wegweisend dessen Auseinandersetzung mit der Kunst aus Augsburg war, lasse sich eindrücklich in seinem Frühwerk nachvollziehen.
(dpa)