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Augsburg: Am Gaswerk gibt es jetzt Kunst aus dem Automaten

Augsburg

Am Gaswerk gibt es jetzt Kunst aus dem Automaten

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    Der "Artomat" am Gaswerk in Augsburg bietet Zeichnungen, Lyrik und mehr.
    Der "Artomat" am Gaswerk in Augsburg bietet Zeichnungen, Lyrik und mehr. Foto: Marlene Volkmann

    Dass am Gaswerk in Augsburg Kunst betrieben wird, ist nichts Neues. Dass dort jetzt jeder ein Stück davon mitnehmen kann aber schon – im Artomat warten kleine Überraschungen. Dieser Kasten ist ein alter Zigarettenautomat, der mit kleinen Kunstwerken gefüllt wurde. Geld rein, ziehen, Kunst statt Zigarettenschachteln: So können sich Interessierte hier bedienen.

    All das haben die Künstlerinnen Conny Kargerer, Susanne Gorcks und Sandra Samal-Anzer initiiert. Derzeit seien Werke von 18 Frauen und Männern in dem Kasten, sagt Samal-Anzer. „Die Idee ist, Originalkunst für wenig Geld an den Mann zu bringen.“ Die Schachteln kosten je vier Euro und waren für die Künstler und Künstlerinnen eine schwere Aufgabe – schließlich mussten sie sich auf ein kleines Format beschränkt. „Das ist eine Herausforderung, macht aber auch irre Spaß“, sagt Samal-Anzer.

    Stücke aus dem Automaten dienen einem guten Zweck

    In dem knallroten Automaten stecken lyrische Werke, Libretti, Drucke, Zeichnungen und mehr. Pro Befüllung kommen etwa 250 Päckchen in den Apparat, der jetzt an der Pforte zum Gaswerk hängt. Zuerst hatten die Frauen die Idee, den Artomat am Königsplatz aufzustellen, das war aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Von den Stadtwerken sei dann der Vorschlag gekommen, ihn am Gaswerk aufzuhängen, berichtet Samal-Anzer. Dort hängt der Artomat wettergeschützt im Schatten, sodass die Kunstwerke, von denen auch manche aus Wachs sind, in den Schächtelchen keinen Schaden nehmen.

    Mit dem Verkauf der Kunst sollen erst einmal die Anschaffungskosten des Artomaten gedeckt werden. Die Initiatorinnen haben neben dem Automaten nämlich 1800 Blankoschachteln gekauft und in vielen steckt eine Visitenkarte des Künstlers oder der Künstlerin. Sobald er die Kosten gedeckt hat, werde der Automat nicht-kommerziell betrieben, das eingenommene Geld soll an soziale Projekte gehen, so Samal-Anzer. Aktuell wurde beispielsweise an die Ukraine-Hilfe gespendet.

    In Konkurrenz zu dem 2021 am Stadtmarkt aufgestellten Automaten stehen die Werke der Künstlerinnen und Künstler nicht: Samal-Anzer erzählt, dass sie Kontakt aufgenommen hätten, der Automat aber ein anderes Konzept verfolge. Dennoch sei man an einem Austausch interessiert. Sie findet, dass Augsburg durchaus noch einen Kunst-Automaten vertragen könnte.

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