Dass die Sache nicht gut ausgehen wird, weiß man. Shakespeares Liebespaar "Romeo und Julia" kennt ja irgendwie jeder. Liebe auf den ersten Blick, Verona, Balkon und das Fake-Gift. Als Shakespeare sein Drama geschrieben hat, muss auch allen von Anfang an klar gewesen sein, das kann nicht gut gehen. Liebe, das war damals das, wonach sich alle heimlich sehnten. Liebe, das war das, was bei der Heirat nur bedingt eine Rolle spielte. Ehe war eine Form von Ökonomie und Altersvorsorge. Und heute: staunt man hierzulande, wenn in Deutschland und anderswo noch Mann und Frau von Vätern und Familien zusammengeführt werden. Heute tindert man, um den einen zu finden. Was heißen soll: Diese Liebesgeschichte ist eine von gestern, eine, die der Liebe als Idee fürs Zusammenleben den Weg bereitet hat.
Staatstheater Augsburg