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Konzert in München: In den Scorpions steckt noch ganz schön viel Leben

Konzert

In den Scorpions steckt noch ganz schön viel Leben

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    ist Klaus Meine und Matthias Jabs rocken: Mit alten Hits geht bei den Scorpions immer noch die Post ab.
    ist Klaus Meine und Matthias Jabs rocken: Mit alten Hits geht bei den Scorpions immer noch die Post ab. Foto: Tom Rider

    Es gibt etliche Rockfans, die haben eher ein gespaltenes Verhältnis zu den Scorpions. Die Band aus Hannover lebt schon immer mehr nach dem Motto Schampus und Scampi, statt Bockwurst und Bier. Der elitäre Freundeskreis, mit dem die Niedersachsen öfter ihre Partys feiern, sind nicht die Leute, denen der einfache Rocker gerne kumpelhaft auf die Schulter klopft. Dazu zählen der millionenschwere Unternehmer Carsten Maschmeyer wie der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff oder Ex-Bundeskanzler und Putin-Versteher Gerhard Schröder, von dem sich aber die Scorpions mittlerweile distanziert haben. 

    Zwischendurch kommen immer wieder Störfeuer von Michael Schenker, dem Bruder des Scorpion-Gitarristen Rudolf Schenker.

    Die Scorpions sind das Hochglanzprodukt in Sachen deutscher Rock

    Mit dieser Aussage liegt er sicher nicht richtig. Jedenfalls war der Auftritt des mittlerweile 75-jährigen Sängers Klaus Meine und seiner Jungs ein farbenfrohes, musikalisches Spektakel in der Münchner Olympiahalle. Die Scorpions sind nun mal in Sachen Rock das deutsche Hochglanzprodukt, dass schon seit Jahren die Welt erobert hat. Dazu gehört der ganze Bombast, mit dem die Show ausgestattet ist. Viel Rauch, viel Laser und überdimensionale Bildschirme, die die ewigen Scorpions (die Band besteht seit 1965) ins rechte Licht rücken. 

    Es steckt jedenfalls noch ganz schön viel Leben in den Scorpions. Sensationell dabei ein Schlagzeug-Solo des 59-jährigen Mikkey Dee, der bis im Jahr 2015 noch bei Motörhead im Einsatz war. Als er nach gut sieben Minuten ausgepumpt und schweißüberstömt über den Trommeln hängt, gibt es teilweise Standing Ovations von der Sitztribüne. Mit rund 13.000 Fans ist die Halle gut gefüllt. Und denen wird einiges geboten. 

    Die alten Songs ziehen am meisten beim Konzert der Scorpions in der Münchner Olympiahalle

    Natürlich ziehen bei den Scorpions am meisten die alten Songs. "The Zoo" oder "Make it real", beide Songs stammen aus dem 1980er-Album "Animal Magnetism" haben nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Irgendwann kommt natürlich das Unvermeidliche und abgenudelte "Wind of change". Muss halt sein. Zumindest in Zeiten wie diesen. Unterlegt auf den großen Bildschirmen mit einem blau-gelben Peace-Zeichen. Tatsächlich hatten in der Arena auch zwei Fans eine Ukraine-Fahne dabei. Im Saal wurden die brennenden Feuerzeuge in die Luft gehoben. 

    Das passierte allerdings auch schon zuvor bei "Send me an Angel". Das war dann aber eher eine Schwächephase der Band. "Send me an Angel" und "Wind of Change" in einem Rutsch muss man auch ertragen können. Da sind dann Stücke wie "Seventh Sun" oder "Bad Boys running wild" von einem anderen Kaliber. Die beiden Gitarristen Rudolf Schenker und der dauergrinsende Matthias Jabs sprühten vor Spielfreude und die Bühnenpräsenz von Bassist Pawel Maciwoda war definitiv nicht zu übersehen.

    In München spielen die Scorpions vor allem Songs aus dem Topalbum "Love at first sting"

    Leicht im Vordergrund stand beim Auftritt das 1984 veröffentlichte Album "Love at first sting". Wahrscheinlich immer noch das Topalbum der Scorpions. Neben dem bereits erwähnten "Bad boys running wild" ließen es die Hannoveraner noch mit "Still loving you", "Rock you like a Hurricane" (beides Zugaben) und "Big City Nights" krachen. Nach knapp zwei Stunden war dann Feierabend. Erschöpftes aber glückliches Verneigen und dann nichts wie ausspannen. Wahrscheinlich bei Schampus und Scampi. 

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