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Kino
12.04.2023

Liebesdrama in der Provinz: "Irgendwann werden wir uns alles erzählen"

Felix Kramer als Henner und Marlene Burow als Maria in einer Szene des Films „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“. Der Film kommt am 13. April in die Kinos.
Foto: Pandora Film, dpa

Emily Atef hat Daniela Kriens Roman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ verfilmt. Ein intensiver Blick auf die Liebe durch die Augen einer jungen Frau.

Versonnen blickt sie auf dem Bild aus dem Fenster, durch welches das weiche Sommermorgenlicht hineinscheint. Johannes (Cedric Eich) ist stolz auf das schöne Foto, das er von seiner Freundin gemacht hat, in die er genauso verliebt ist wie in seine neue Mittelformatkamera. Er ahnt nicht, dass der Blick von Maria (Marlene Burow) nicht poesievoll durch die Landschaft streift, sondern sehnsüchtig auf das Haus am Feldrand gegenüber gerichtet ist. Auf dem Gehöft lebt Henner (Felix Kramer), von dem im Dorf gesagt wird, dass er gut mit Pferden kann. Dass er weniger gut mit Menschen kann, steht als unausgesprochene Wahrheit dabei zwischen den Zeilen. Aber seit der Nachbarbauer Maria kurz berührt hat, nachdem seine beiden Rottweiler sie fast angefallen hatten, fühlt sich die 19-Jährige zu dem doppelt so alten Mann hingezogen. Und sie gibt dem Verlangen mit Neugier und Selbstbewusstsein nach. 

Daniela Krien schrieb mit an "Irgendwann werden wir uns alles erzählen"

"Jetzt habe ich dich in meine Höhle geschleppt", sagt Henner, als Maria ihm in sein Haus folgt. Die erste sexuelle Begegnung ist von einer rohen, vorspiellosen Begierde geprägt, in die erst bei den nächsten Treffen allmählich die Zärtlichkeit einfließt. Von einer klassischen Amour fou – einer unaufhaltsamen Liebe, die zwangsläufig in der Tragödie endet – erzählt Emily Atef in "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" nach dem gleichnamigen Roman von Daniela Krien. Wie in all ihren Filmen überzeugt Atef auch hier durch ihre dezidiert weibliche Sicht, die nie ins Programmatische kippt, sondern sich stets aus einer kompromisslosen Nähe zu den widersprüchlichen und komplexen Frauenfiguren ergibt. Gerade erst war Atefs "Mehr denn je" im Kino, in dem Vicky Krieps das Leben im Angesicht des nahenden Todes erforschte. Nun begibt sich die Regisseurin an das andere Ende des Lebensspektrums und blickt auf das sexuelle Erwachen und Begehren einer jungen Frau, die selbstbewusst ihre Grenzen austestet.

Trailer: "Irgendwann werden wir uns wiedersehen"

In der 2011 erschienenen literarischen Vorlage ist Maria 16 Jahre alt. Für den Film haben Emily Atef und die Romanautorin Daniela Krien, die gemeinsam das Drehbuch verfasst haben, das Alter der Protagonistin über die Volljährigkeitsgrenze hinweg angehoben, was sicherlich auch ein Zugeständnis an die Me-Too-Debatte ist. Was am Anfang wie eine übergriffige, ungleichberechtigte Beziehung zwischen einer jungen Frau und einem deutlich älteren Mann wirkt, entwickelt sich immer mehr zu einer dramatischen Liebe auf Augenhöhe. Der emotionale Ballast, den dieser Henner auf seinen Schultern trägt, macht ihn nicht zum Aggressor, sondern zeigt seine Verletzlichkeit. Auch wenn Maria sich zunächst von der sexuellen Dominanz angezogen fühlt, wächst sie emotional schnell über das passive Verlangen hinaus. Dabei entwickelt Emily Atef in den zahlreichen Liebesszenen einen äußerst sinnlichen Blick, der noch einmal bewusst macht, wie verschämt und stereotyp Sex im Kino üblicherweise verhandelt wird. 

Emily Atef inszeniert ein Liebesdrama in der thüringischen Provinz

Dass das Ganze in der thüringischen Provinz im Wendejahr 1990 zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung stattfindet, gibt der intimen Geschichte gleichzeitig zeithistorische Tiefe. Die Aufbruchstimmung, die der angehende Fotograf Johannes mit seiner ersten West-Kamera und einem möglichen Fotografie-Studium empfindet, wird der Frustration der Menschen gegenübergestellt, die schon wenige Monate nach der Wende ihren Arbeitsplatz verloren haben. Dabei geht es weniger um ein demonstratives Zeitkolorit, als um eine Umbruchstimmung, die auf dem Land in abgedämpfter Form ankommt und dennoch emotional katalysierend für die zentrale Liebesgeschichte wirkt. 

Mit "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" beweist sich Emily Atef nach ihren Filmen "Das Fremde in mir" (2008), "3 Tage in Quiberon" (2018) und "Mehr denn je" (2022) erneut als eine ungeheuer aufmerksame und neugierige Regisseurin, welche die Facetten weiblichen Erlebens mit großem cineastischen Gespür erkundet. Auch wenn ihr Film durch die Frauenperspektive bestimmt ist, wird der männliche Gegenpart mit der gleichen Sorgfalt gezeichnet. In der tief zerrissenen Figur des Henner spiegelt sich das Aus-dem-Leben-Fallen, das auch noch Jahrzehnte später das Gefühl des Abgehängtseins in Ostdeutschland bestimmt. Eine echte Entdeckung ist Marlene Burow in der Hauptrolle, die die junge Liebende Lichtjahre entfernt von allen Lolita-Klischees als eine kompromisslose Sucherin nach emotionaler Wahrheit, Leidenschaft und Selbstverortung zeichnet.

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