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Kino
16.02.2022

"Das Mädchen mit den goldenen Händen" erzählt von einem Wendeopfer

Corinna Harfouch als Gudrun in dem Film "Das Mädchen mit den goldenen Händen"-
Foto: Wild Bunch Germany / Erik Mosoni / Erik Mosoni

Eine großartige Corinna Harfouch spielt in "Das Mädchen mit den goldenen Händen" eine vielschichtige Rolle: widerborstig, übergriffig, stark, zerbrechlich – alles auf einmal.

Noch einmal tief durchatmen. Dann dreht sich Gudrun (Corinna Harfouch) um und stößt mit beiden Händen die Flügeltür zum Saal auf. Es ist ihr 60. Geburtstag. Sie hat an alles gedacht und seit Tagen den Raum im alten Herrenhaus hergerichtet. Bei ihrer Tochter Lara (Birte Schnöink) hat sie eine Rede in Auftrag gegeben. Aber die war ihr zu gefühlig, weshalb sie kurzerhand eine neue geschrieben hat. Und nun sind alle da und singen. Das ganze Dorf. Jeder kennt hier jede und alle kennen Gudrun. Eine Schulfreundin gratuliert mit rührigen Kindheitserinnerungen. Der örtliche Amateurkabarettist tritt als Abschnittsbevollmächtigter der Volkspolizei in Uniform auf und macht derbe Witze über Wessis. Die Stimmung ist gut. Dann platzt die Bombe.

Was alle wissen bis auf Gudrun: Das Haus, in dem sie gerade feiern, soll an eine Investorengruppe verkauft und in ein Fünf-Sterne-Hotel umgebaut werden. Zu DDR-Zeiten wurde das herrschaftliche Gebäude als Kinderheim genutzt. Gudrun ist dort aufgewachsen und träumt davon, hier ein Gemeinde- und Begegnungszentrum einzurichten. Vor allem aber ist die baufällige Villa eine Ersatzerinnerung für das elterliche Zuhause, das sie nie hatte. Ein integraler Bestandteil ihrer Identität und – wie sie zu wissen glaubt – der ganzen Dorfgemeinschaft.

"Das Mädchen mit den goldenen Händen" ist das Regiedebüt von Katharina Marie Schubert

Dass das die meisten hier anders sehen und sich von den Investoren neue Jobs erhoffen, das kann und will Gudrun nicht verstehen. Für die willensstarke Mathematiklehrerin ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten immer noch eine Gerade, auch wenn sie dafür mit dem Kopf durch die Wand muss.

In ihrem beachtlichen Regiedebüt „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ reist die Schauspielerin Katharina Marie Schubert („Ein Geschenk der Götter“) zurück in eine Zeit, die nur selten im deutschen Kino beleuchtet wird. Man schreibt das Jahr 1999 in der brandenburgischen Provinz. Die Hoffnungen und Utopien der frühen Wendejahre sind endgültig verflogen. Die Jugend wandert ab. Die letzten denkmalgeschützten Immobilien werden für einen symbolischen Preis von einer D-Mark verschachert. Dass damit ein Stück Heimat, Selbstwertgefühl und Identität verloren geht – das spürt Gudrun stärker als andere, auch weil sie glaubt, stärker als andere zu sein.

Die Kritik: Der Film zeichnet intensiv das Bild einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung

Aber Schuberts Film ist weit mehr als das Zeitreiseporträt eines Nach-Wende-Opfers. So sehr sich in der Protagonistin auch die Verlustgefühle einer Ära bündeln, wird sie nie als ein Prototyp instrumentalisiert. Denn „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ zeichnet ebenso intensiv das Bild einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung.

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Im zweiten Akt wird der Fokus nämlich auf Lara gerichtet, die aus dem provinziellen Nest nach Berlin geflüchtet ist, aber als junge Erwachsene immer noch verzweifelt um die Aufmerksamkeit der Mutter ringt. Sie sucht nach Wertschätzung. Aber die Mutter packt nicht einmal das Geschenk der Tochter aus, ohne zu ahnen, dass sich unter dem Papier Laras erster veröffentlichter Roman befindet. Gudrun ist eine beherzte Pragmatikerin, die stolz durch ihr Leben geht, aber sie hat keine Ahnung, wie sie eine mütterliche Liebe weitergeben soll, die sie selbst nie erfahren hat.

Corinna Harfouch, die hier an ihren Auftritt in „Lara“ anknüpfen kann, ist großartig in dieser vielschichtigen Rolle: Widerborstig, übergriffig, stark, stolz, zerbrechlich, unsympathisch, liebenswert – und das alles auf einmal.

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