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Kinderbücher: Fünf Lesetipps für die Ferien

Ferienbeginn

Die fünf schönsten Kinderbücher für den Urlaub

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    Am Strand wird es nie langweilig, zeigt Ximo Abadia in seinem Bilderbuch „Strand“.
    Am Strand wird es nie langweilig, zeigt Ximo Abadia in seinem Bilderbuch „Strand“. Foto: Ximo Abadia, Gerstenberg Verlag

    Nikola Hupertz: Kusinenkram und Kunforak

    In dem Kinderbuch „Kusinenkram und Kunforak“ von Nikola Huppertz bekommen Sprache und Lesen eine neue Bedeutung. Die beiden Kusinen Freya und Sofie haben Lust auf Abenteuer. Und wo kann man diese besser erleben als bei dem geplanten Camping-Urlaub in Dänemark? Als dieser dann aber wegen eines Unwetters buchstäblich ins Wasser fällt, ist die Enttäuschung groß. Aber die beiden Kusinen brauchen nicht lange, um sich etwas anderes einfallen zu lassen - ihre eigene Geheimsprache Varonisch. Das Kunforak ist ihr geheimes Wörterbuch dazu, das sie unbedingt vor anderen schützen müssen, vor allem vor Sofies besserwisserischem Bruder Johannes. Und so erleben die beiden doch noch einige Abenteuer, Pfingstwunder und sogar eine kleine Räuberei. „Kusinenkram und Kunforak“ ist ein spannendes und interaktives Buch, bei dem man auch selbst Wörter im geheimen Wörterbuch nachschlagen kann, das am Ende der Geschichte angehängt ist. Für eigene Geheimwörter ist danach auch noch Platz. Das Kinderbuch beschäftigt sich mit den religiösen Hintergründen von Festen wie Pfingsten und Weihnachten, mit römischer Geschichte und Themen wie Familie und Zugehörigkeit. Denn zum Beispiel auch Miro, der neue „Manchmal-Freund“ von Freyas Mutter, hat noch einige Schwierigkeiten sich bei den Familienfeiern und Festen einzubringen. In Briefwechseln der Kusinen und in ihren gemeinsamen Tagebucheinträgen im „Neben-Kunfo“ erzählen die beiden von ihren Erlebnissen. Begleitet wird die Handlung von Marie Geisslers Illustrationen, die dafür sorgen, dass man sich besser in die Szenen einfühlen kann. (Tulipan, 176 Seiten, 16 Euro - ab 8 Jahren)

    Nikola Huppertz: Kusinenkram und Kunforak.
    Nikola Huppertz: Kusinenkram und Kunforak. Foto: Tulipan

    Jasmin Schdinn: Päckchensommer

    Kalle, sein Bruder und Papa wollen nach Italien fahren, gerade werden die Koffer gepackt. Doch dann bekommt sein Vater einen Anruf vom Chef - der Paketbote wird dringend gebraucht und der Urlaub muss ausfallen. Und das, wo sie doch gerade verkraften müssen, dass die Mutter auf einer längeren Forschungsreise in der Arktis ist. Die Enttäuschung bei den beiden Jungs ist riesig, statt der Fahrt in den Süden sitzen sie nun im Postauto und begleiten ihren Vater auf seiner Tour. Als sogar Tränen fließen, hat Papa ein Einsehen, er setzt den Blinker und biegt ab in Richtung Italien - mit dem Postauto und einem Haufen Päckchen. Es wird ein fröhlicher Familien-Roadtrip, bei dem sie nette Leute kennenlernen und einiges erleben. Eine herrliche Sommergeschichte mit viel Witz, Tempo und originellen Figuren, die aber auch sehr einfühlsame Momente hat. (dtv, 192 Seiten - ab 8 Jahren)

    Jasmin Schdinn: Päckchensommer.
    Jasmin Schdinn: Päckchensommer. Foto: dtv

    Ximo Abadia: Strand

    Da muss man gar nicht mehr selbst ans Meer fahren! Sonnenschirme und Palmen, Sand und Meer, Möwen und spielende Kinder - alles, was zum Strandleben dazugehört, zeigt der katalanische Illustrator Ximo Abadia in seinem Bilderbuch „Strand“. Allerdings auf ungewöhnliche Weise in plakativen, stark reduzierten Tableaus mit flächigen Darstellungen. Da wird gebuddelt, sich gesonnt, geplanscht und Beachball gespielt - am Strand wird es nie langweilig. Die ganze Vielfalt des Lebens und der Menschen ist dort zu entdecken. Die einen kommen mit der Bahn, die anderen mit dem Roller, manche machen FKK, einige sind Rettungsschwimmer. Spürbar werden Wärme und sommerliches Flirren in diesen atmosphärischen Illustrationen in bunten, aber gedeckten Farben. (Übs von Sophie Zeitz; Gerstenberg, 32 Seiten, 16 Euro - ab 4 Jahren)

    Ximo Abadia: Strand.
    Ximo Abadia: Strand. Foto: Gerstenberg Verlag

    Benjamin Tienti: Wer schnappt Ronaldo? Kopfgeld auf ein Chamäleon

    Ein Kinderkrimi für Mädchen und Jungen, wie er sein soll. Tienti erzählt spannend, witzig, realitätsnah und ganz nebenbei mit Tiefgang vom Leben in der Großstadt, von der Verschiedenheit der Menschen und Milieus und davon, wie blödsinnig Vorurteile sind. Nivin träumt davon, endlich ein eigenes Zimmer zu haben. Mit ihren Eltern, ihren jüngeren Geschwistern und ihrem verheirateten Bruder lebt sie in einer engen Wohnung, denn in Berlin sind die Mieten hoch. Um endlich Ruhe zu haben, fährt sie mit der S-Bahn rund um die Stadt. Als die Fahrkarten kontrolliert werden, flüchtet sie in einen Schrebergarten und lernt dort nicht nur eine neue Welt kennen, sondern wittert auch eine Gelegenheit, wie sie an Geld kommen könnte. Chamäleon Ronaldo wird vermisst und auf das wertvolle Tier ist ein hoher Finderlohn ausgesetzt. Dabei trifft sie Linus, der auch ein wenig Geld brauchen könnte, um sich den Traum vom eigenen Pony zu erfüllen. Aus den beiden Konkurrenten werden Verbündete, die auf einmal in ein gefährliches Abenteuer verwickelt werden.(Dressler, 176 Seiten, 15 Euro - ab 10 Jahren)

    Benjamin Tienti: Wer schnappt Ronaldo.
    Benjamin Tienti: Wer schnappt Ronaldo. Foto: Dressler Verlag

    Christopher Paul Curtius: Die Watsons fahren nach Birmingham - 1963.

    Mit Kennys älterem Bruder Byron gibt es immer Ärger und deshalb fahren die Watsons - neben den beiden Brüdern sind das Mom, Dad und die kleine Schwester Jetta - in ihrem „braunen Bomber“ von Fllint in Michigan nach Birmingham in Alabama zu den Großeltern. Dort im Süden der USA sind im Jahr 1963 Rassismus und Gewalt gegen Schwarze an der Tagesordnung. Der Aufenthalt soll Byron „die Augen öffnen, wie die Welt aussehen kann“. Tatsächlich entgeht die Familie dort nur knapp einem rassistischen Attentat, das 1963 tatsächlich passierte. Curtius gelingt es in seinem Buch famos, diesen ernsten Hintergrund mit einer wunderbaren Reiseerzählung und einer Familiengeschichte voller Wärme und Humor zu erzählen. (Aus dem Englischen von Gabriele Haefs, dtv Reihe Hanser, 240 Seiten, 16 Euro - ab 10 Jahren)

    Christopher Paul Curtius: die Watsons fahren nach Birmingham - 1963.
    Christopher Paul Curtius: die Watsons fahren nach Birmingham - 1963. Foto: dtv Reihe Hanser
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