Zofia lebt mit ihrem Vater an der Küste Englands, ist laut und überschäumend wie das Meer. Tom lebt mit seiner Mutter in der Stadt, ist zurückhaltend und hat vor vielen Dingen Angst.
„Wünsche an die Wellen“: Zwei Kinder die sich nicht ausstehen können, aber in einer Familie zusammen leben müssen
Zwei, die nicht zusammenpassen. Zwei, die sich nicht leiden können, als sie zusammentreffen, denn unglücklicherweise haben sich ihre Eltern ineinander verliebt. Und dann erwartet die zusammengewürfelte Familie auch noch ein neues Geschwisterchen für Zofia und Tom.
In vielen Kinderbüchern bietet diese Ausgangssituation reichlich Stoff für eine turbulente Patchworkfamilien-Geschichte, gewürzt mit Wortwitz und peinlichen Situationen. Katya Balens „Wünsche an die Wellen“ ist davon weit entfernt, denn die Handlung hält eine Dramatik bereit, zu der Komik nicht passt.
Katya Balen erzählt aus der Perspektive von Zofia und Tom
Selten liest man ein Kinderbuch, das so sensibel, bildreich und sprachmächtig, und dabei so treffend, kindliche Gefühle nachzeichnet. Abwechselnd nimmt die englische Autorin die Perspektive von Zofia und Tom ein, die beide an ihrer Vergangenheit schwer tragen und in der neuen Situation mit Verlustängsten umgehen müssen. Wie sie dabei über sich selbst hinauswachsen und zusammenfinden, ist ein außergewöhnlich nachhaltiges Leseerlebnis.
Katya Balen: Wünsche an die Wellen. Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann; Hanser, 276 Seiten, 18 Euro - ab 11 Jahren.
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