Mit Ausstellungen, Konzerten und zahlreichen weiteren Veranstaltungen feiert Litauens Hauptstadt Vilnius ihr 700-jähriges Bestehen. Die Kapitale des baltischen EU- und Nato-Landes wurde erstmals in einem auf den 25. Januar 1323 datierten Schreiben vom Großfürst von Litauen, Gediminas, erwähnt.
In einem handschriftlichen Brief lädt er "christliche Kaufleute, Bauern, Soldaten, Handwerker und Geistliche aus aller Welt, insbesondere aber die Bürger von Lübeck, Stralsund, Bremen, Magdeburg und Köln" dazu ein, sich in Litauen niederzulassen.
"Ich lese diesen Gediminas-Brief ziemlich oft, weil er mich sehr inspiriert, sagte Bürgermeister Remigijus Simasius im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur und anderen Medien. Er erinnere an die Gene von Vilnius: Offen für die Zukunft und für die Welt zu sein sowie respektvoll gegenüber anderen. "700 Jahre für Vilnius - das ist schon etwas", sagte Simasius. "Das ist ein gutes Alter."
Ein Faksimile des historischen Dokuments wurde zur Feier des Tages im Gediminas-Turm ausgestellt, der als Wahrzeichen von Vilnius gilt. Das Interesse war groß: Viele Menschen standen Schlange, um einen Blick darauf werfen zu können. Nicht weit davon entfernt wurde im Innenhof des Großfürstenpalasts anlässlich des Stadtgeburtstags auch ein neues Denkmal enthüllt. Höhepunkt der Feierlichkeiten soll am Mittwochabend eine multimediale Lichtshow mit Videoprojektionen und Lichtinstallationen an den Fassaden von Gebäuden und Plätzen in der Altstadt werden.
Die Feierlichkeiten zum Stadtgeburtstag werden sich bis in den Sommer erstrecken. Weitere Veranstaltungen sind etwa am 25. Juli geplant - dem Gedenktag des heiligen Christophorus, der als Schutzpatron des gut 550.000 Einwohner zählenden Vilnius gilt.
(dpa)