Einen Mann, der Geschichten wie „Räuber Hotzenplotz“ oder „Der kleine Wassermann“ erzählt, zum Großvater zu haben, ist doch bestimmt etwas Besonderes. Wie haben Sie Ihren Großvater, der am 20. Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, erlebt, Herr Bitsch?
LORENZ BITSCH: Hauptsächlich als Großvater. Es hat lange gedauert, bis ich realisiert hab, dass er auch mehr ist. Und das ist ganz spannend, seit ich in der Nachlassverwaltung arbeite lerne ich ihn auch wieder neu kennen und empfinde das als ein Geschenk, dass er nicht nur der Großvater, sondern auch ein großer Autor ist. Als Kind habe ich ihn als sehr zugewandten, netten Großvater erlebt, mit dem man viele Sachen unternimmt. Wir sind in den Wald gegangen, haben Schwammerl gesammelt und oft telefoniert, weil ich ja im Bayerischen Wald aufgewachsen bin und er in der Rosenheimer Ecke gelebt hat. Und erzählt hat er natürlich auch viel. Ich weiß noch, einmal konnte er zum Geburtstag nicht kommen, da hat er angerufen und meinen Freunden und mir übers Telefon eine Geschichte erzählt.
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