Sie gelten als Vertreterin der Autofiktion, bei der autobiografische Elemente und Erfindung vermischt werden. Wie viel Camille Laurens steckt in Ihren Geschichten?
CAMILLE LAURENS: In Frankreich wird Autofiktion oft abwertend betrachtet, deshalb lehnen viele Autorinnen und Autoren dieses Etikett ab. Manche verbinden es mit einer Art narzisstischem Bekenntnis, dem Erzählen unbedeutender, kleiner Geschichten. Oft wird die Kritik mit Frauen assoziiert, sie ist meist misogyn. Davon abgesehen stört mich der Begriff nicht, weil ich es für sehr interessant halte, seine eigenen erlebten Erfahrungen zu behandeln, so als gehe es um eine Romanfigur.
Interview