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Interview
06.06.2024

Cellistin Julia Hagen im Interview: "Diese Musik verlangt nach Freiheit"

Julia Hagen konzertiert am Samstag, 8. Juni, in Augsburg. Sie spielt mit dem Salzburger Mozarteumorchester Tschaikowskys Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33.
Foto: Neda Navaee

Julia Hagen spielt beim Augsburger Mozartfest 2024. Im Interview spricht die Cellistin über ihre Heimatstadt Salzburg, ihre musikalische Familie – und Bananen mit Zimt.

Frau Hagen, Sie sind in Salzburg aufgewachsen, umgeben von Mozart, Klassik, Hochkultur. Was hat Ihnen diese Stadt mit auf den Weg gegeben fürs Leben?

Julia Hagen: Bei mir ist das ja ein besonderer Fall. Dadurch, dass ich auch in einer Musikerfamilie aufgewachsen bin, war die Musik tatsächlich immer da. Ganz selbstverständlich. Ich kenne es nur so. Meine zwei älteren Geschwister haben schon ein Instrument gespielt, ich wollte immer mitmischen. Und ich weiß noch, wie aufregend das war, wenn dann die Salzburger Festspiele waren und in der Stadt diese besondere Atmosphäre herrschte. Ich liebe das bis heute. Ich weiß, viele Salzburger finden diese Zeit anstrengend, den ganzen Trubel. Aber ich mag das, die Stadt wird so lebendig, sie gewinnt an Atmosphäre. Ich habe schon als kleines Kind gespürt, dass da jedes Mal etwas Besonderes passiert im Konzertsaal. Ich erinnere mich auch an die Opern am Domplatz. Mozarts „Don Giovanni“ war die erste Oper, die ich im Sommer draußen am Kapitelplatz verfolgt habe. 

Sie sind hineingeboren in eine musikalische Dynastie, ihr Vater Clemens Hagen ist Solo-Cellist und auch Professor am Mozarteum in Salzburg. Die Legende besagt, dass Sie sich beim Versteckspiel gerne mal in seinem Cello-Kasten versteckt haben. Das klingt nach einem spielerischen Zugang zur Musik?

Hagen: Ja, und ich finde es wirklich bewundernswert, wie meine Eltern das geschafft haben. Wir Geschwister haben alle ein Instrument gelernt, aber ursprünglich war der Gedanke meiner Eltern, dass wir das nur für den Spaß machen, als Hobby. Und es macht mir Gott sei Dank bis heute Spaß! Ich bin also ganz normal aufgewachsen, wie andere Kinder auch. Wir durften uns austoben auf dem Instrument. Zu Weihnachten singen wir in der Familie bis heute zwei, drei Lieder, die klingen dann schrecklich (lacht), dann bleiben die Instrumente oft im Kasten. Weil unsere Eltern uns die Wahl gelassen haben und uns vielleicht auch davor schützen wollten, dass wir in ihre Fußstapfen treten, aber dann die Erwartungen nicht erfüllen können – ich glaube, deswegen ist alles so gut aufgegangen. Weil sie sich nicht eingemischt haben.

Aber mit elf Jahren hatten Sie dann doch eine kleine Sinnkrise am Cello? Sie wollten aufhören. Was würden Sie denn Eltern heute empfehlen, wenn ihr Kind plötzlich den Spaß am Instrument verliert?

Hagen: Meine Eltern haben das damals sehr geschickt gemacht, sie haben mir gesagt: „Natürlich kannst du aufhören. Aber das musst du deinem Cello-Lehrer schon selbst sagen.“ Und das habe ich nicht übers Herz gebracht. (lacht) Ich hatte einen tollen ersten Cello-Lehrer, bei dem ich wahnsinnig viel gelernt habe, das war ein Glück. Aber ich glaube, jedes Kind braucht auch Abwechslung, das Lernen muss spielerisch bleiben. Ich war sieben Jahre bei meinem ersten Lehrer, dann habe ich gewechselt. Und das war wichtig. Nicht, weil er mir nichts mehr beibringen hätte können, sondern weil man als Kind immer wieder etwas Neues, einen anderen Zugang und Impulse braucht. Und seit dem Wechsel wusste ich: Ich will Cello spielen, für immer, weil ich es liebe.

Heute spielen sie auf den bedeutendsten Bühnen, im Wiener Musikverein, im Konzerthaus Berlin. Wie baut man so viel an Sicherheit auf, um auf diesen Bühnen bestehen zu können?

Hagen: Gewohnheit, der Begriff trifft es ganz gut. Man gewöhnt sich daran, die Bühne zu betreten. Was ich aber immer wieder merke: Ich lerne auch vieles erst auf der Bühne. Man kann sich auf manche Konzerterfahrungen gar nicht vorbereiten, beim Üben im Wohnzimmer. Mit so viel Adrenalin greifen sich die Saiten anders, ein Lagenwechsel fühlt sich anders an, ich merke auf einmal, ich muss den Bogen anders führen. Mein ganzer Körper empfindet anders. Aber natürlich versuche ich, mich auch schon tagsüber vorzubereiten. Und früher hatte ich ein Ritual, vor dem Konzert musste ich unbedingt eine Banane mit Zimt essen (lacht). Das ist dann so eine Kopfsache. Man bildet sich ein, das beruhigt, und es hat mir damals wirklich geholfen, mich auf so eine Kleinigkeit zu konzentrieren. Aber ich habe gemerkt: Das mit der Zimtbanane ist organisatorisch zu kompliziert. Man kann das auch anders lösen. (lacht)

Ja und dann kommt der Moment: Sie betreten die Bühne, mit einem Violoncello, das 1684 gebaut wurde. Wie fühlt sich das an, so viele Jahrhunderte von Musik in Händen zu halten?

Hagen: Mich fasziniert, dass dieses Instrument gebaut worden ist, noch bevor Johann Sebastian Bach auf die Welt gekommen ist. Wie viel Geschichte es miterlebt haben muss! Und was ich auch unglaublich finde: Dank der heutigen Technik kann man auch solche Instrumente immer noch auf Top-Niveau erhalten. Selbst wenn sie Risse haben, durch die Erlebnisse der vielen Jahrhunderte etwas mitgenommen sind, klingen sie so fantastisch, weil man sie einfach auf Top-Niveau reparieren kann. Ein Instrument, das so viele Jahre alt ist, schenkt mir eine unglaubliche Bandbreite an Klangfarben. Es gibt wahnsinnig gute moderne Instrumente. Aber gerade das Cello von Francesco Ruggieri, das ich spiele, hat so viele Klangfarben. Es singt nicht nur wie ein Cello, es hat auch etwas Menschliches.

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Und welchen Charakter hat dieses menschliche Cello? Wie würden Sie ihn beschreiben?

Hagen: Vielseitig, so wie jeder Mensch eben ist. Es kann nicht nur lyrisch und zärtlich singen, sondern eben auch ernst oder streng sein. Es ist die Bandbreite an Emotionen, die das Leben mit sich bringt. Es darf auch mal „rough“ sein, hart und ehrlich. Ja, ehrlich trifft es gut.

Vom historischen Instrument, zum historischen Komponisten: Sie treten beim Augsburger Mozartfest auf. Wie ist denn Ihr persönlicher Draht zur Musik von Wolfgang Amadeus Mozart? Unter Salzburgern?

Hagen: In meiner Familie bin ich mit den Mozart-Quartetten groß geworden. Die habe ich immer mit einer wahnsinnig großen Freude gehört: Da steckt so viel Humor in den Werken, aber auch Gesangliches, dann wieder Dramatisches. Was ich bei Mozart und auch Haydn so spannend finde: Diese Musik kann das Größte und das Schönste auf Erden sein, wenn man sie fantasievoll spielt und lebendig macht. Und das ist, glaube ich, immer das Schwerste bei diesen Komponisten. Wenn man nur die Noten spielt, wird die Musik nie diese Wirkung entfalten. Aber wenn man diese Werke mit viel Kreativität angeht, dann – ach, da kriege ich schon eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke – dann ist es die schönste Musik überhaupt.

Beim Mozartfest in Augsburg steht ja nicht nur Mozart auf dem Programm. Sie spielen Tschaikowskys Variationen op. 33 über ein Rokoko-Thema, für Cello und Orchester. Der Romantiker Peter Tschaikowsky hat von Mozart geschwärmt, von diesem „sonnigen Genie“, Mozarts Musik hat ihn zu Tränen gerührt. Was verbindet die beiden Komponisten?

Hagen: Man sieht ja schon allein an der Besetzung des Stücks, dass sich Tschaikowsky an der historischen Zeit orientiert hat, dass er nur Holzbläser und zwei Hörner verwendet, das Orchester kleiner besetzt. Spannend wird es im Lauf des Werks: Es gibt da Variationen, die nicht so romantisch und triefend klingen, wie man Tschaikowsky sonst kennt. Aber in der letzten Variation, da höre ich nicht mehr viel Mozart heraus. Und die Variationen haben für mich auch sehr viel von einer Oper, sehr viel Spontanität, sehr viel Dramatisches, dann aber auch sehr viel Witz. Die Musik ist so lebendig, sie verlangt nach Freiheit. 

Zur Person: Julia Hagen, 1995 geboren, zählt zu den jungen, aufstrebenden Stars am Cello. Beim Mozartfest in Augsburg spielt die Österreicherin am Samstag, 8. Juni, um 19.30 Uhr im Kleinen Goldenen Saal. Das Motto des Konzerts: "Salzburg pur". Das Mozarteumorchester Salzburg begleitet sie.

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