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Google Doodle: Mensch ärgere dich nicht: Wer erfand das Spiel?

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Mensch ärgere dich nicht: Wer erfand das Spiel?

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    Rundes Jubiläum: Das Brettspiel "Mensch ärgere dich nicht!" wurde vor drei Jahren  110 Jahre alt. Sein Erfinder wurde am 24. November 1871 geboren.
    Rundes Jubiläum: Das Brettspiel "Mensch ärgere dich nicht!" wurde vor drei Jahren 110 Jahre alt. Sein Erfinder wurde am 24. November 1871 geboren. Foto: Federico Gambarini (dpa)

    "Mensch ärgere dich nicht" wurde, wenn man der Legende glauben will, ziemlich pragmatisch erfunden. Die Wohnung in der Münchner Au war eng, die drei Söhne waren laut, Josef Friedrich Schmidt wollte endlich Ruhe. So soll er 1907 aus einem verbeulten Hutkarton und mit kleinen Holzklötzchen ein Spiel ersonnen haben, das bis heute Jung und Alt begeistert: eben „Mensch ärgere Dich nicht“.

    Mehr als 90 Millionen Mal wurde der Brettspielklassiker bislang in Deutschland verkauft. "Und noch heute ist MÄDN ein echter Erfolg", heißt es bei Schmidt-Spiele in Berlin. MÄDN ist die Insider-Abkürzung für das Spiel. Jährlich werden demnach rund 400.000 Exemplare verkauft. Dabei sah der Anfang so gar nicht danach aus.

    Als der Münchner Josef Friedrich Schmidt das Brettspiel austüftelte, um seine drei Söhne zur Ruhe zu bringen, baute er das erste Exemplar noch aus Hutkarton und selbst geschnitzten "Holzpöppeln". Aber während daheim in der kleinen Mietwohnung nun begeistert gespielt worden sei, habe Schmidt für weitere selbst gebastelte Exemplare keine Abnehmer gefunden. Niemand habe Interesse an dem Spiel gezeigt, dessen Grundidee Schmidt von dem mehr als 2000 Jahre alten indischen Laufspiel Pachisi übernommen hatte.

    Doch 1914 hatte er Schmidt-Spiele zufolge eine Idee, die sich als Volltreffer erweisen sollte: Er ließ 3000 Exemplare von "Mensch ärgere Dich nicht" herstellen und schickte sie als Spende an Kriegslazarette. Der Erfolg ließ offenbar nicht lange auf sich warten: Schon 1920 hatte Schmidt demnach eine Million der Spiele im typischen roten Karton mit dem Emblem des sich ärgernden Mannes verkauft - das Stück zu 35 Pfennig.

    Mensch ärgere dich nicht gibt es in vielen Variationen

    Für weitere Verbreitung sorgen in den folgenden Jahrzehnten zeitgemäße Adaptionen: MÄDN gibt es mittlerweile als Kartenspiel, im Disney-Design, mit farbigen Würfeln für die ganz Kleinen und - natürlich - als App. Gerade die Kartenvarianten kommen heute sogar noch in Spiel-Cafés auf den Tisch.

    Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg wurde zwar schon längst ein Nachfolger präsentiert: Mauerhüpfer. Doch an den Erfolg des Klassikers, der schon zu Rekordspielzeiten unter Wasser und an Land geführt hat, wird er nicht heranreichen. Zu einfach, zu genial ist das Original, das noch immer Familien an einen Tisch vereint – auch wenn dann nicht immer Ruhe ist, denn manch einer muss sich seinem Ärger auch mal laut Luft machen.

    Josef Friedrich Schmidt, der am 24. November 1871 geboren wurde und 1948 starb, wird heute von Google geehrt. Zum Jubiläum gibt es ein (AZ)

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