Was tun, wenn man in der Bredouille ist? Noch dazu, wenn es sich um Liebesdinge handelt? Wenn man etwa der Angebeteten einen Antrag machen will, das dazu Nötige aber gerade nicht zur Hand hat? Dann heißt es, sich ein Beispiel zu nehmen an Thomas Gottschalk. Der hat sich in misslicher Lage nämlich dadurch aus dem Schlamassel gezogen, indem er zum Nächstliegenden griff. Zu einem Bonbonpapier. Womit er einen astreinen Wirkungstreffer erzielte.
Der ehemalige "Wetten, dass ...?"-Moderator wollte, frisch geschieden von der Ex, seiner jetzigen Flamme Karina einen Heiratsantrag machen, standesgemäß mit dargereichtem Ring. Jedoch, als es soweit war, bemerkt Schussel Gottschalk, dass er das teuer gekaufte Diamantexemplar im Hotelsafe vergessen hat. Worauf er geistesgegenwärtig ein Bonbonpapier hervorholt, das Einwickelzeug zum Ring rollt und damit seiner Karina vor die Augen tritt. Wer kann da noch nein sagen!
Gottschalk hat das Edelstein-Original nachgereicht
Wobei man schon gerne gewusst hätte – "Nichts ist ohne Grund", weiß der Philosoph –, welches Bonbonpapier der 74-Jährige denn da zum extravaganten Ring geschmiedet hat. "Nimm 2" etwa? Oder "Werther's Original"? Ricolas "Schweizer Kräuterzucker"? Am Ende gar Storcks "Vollmilch Brocken"? Wie unromantisch zu wissen, dass Gottschalk das Edelstein-Original dann doch noch nachgereicht hat.
Nächstes Jahr soll Hochzeit sein. Vielleicht vergisst Gottschalk dann seine Bräutigams-Montur im Hotel. Und greift erneut zum nächstbesten Herumliegenden. Einer Tageszeitung vielleicht – Bonbonpapier wird dann nicht mehr genügen –, um sich darin einzuwickeln für die Zeremonie. Würde womöglich gar nicht groß auffallen. Pflegt der Entertainer doch seit jeher ein Faible für den schrägen Fummel.