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Glosse: 99 Luftballons, 58 Plastikboxen - Nena testet das Corona-Konzertgefühl

Glosse

99 Luftballons, 58 Plastikboxen - Nena testet das Corona-Konzertgefühl

Wolfgang Schütz
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     Nena wird unter speziellen Corona-Bedingungen wieder vor einem Live-Publikum in einer Arena auftreten. 
     Nena wird unter speziellen Corona-Bedingungen wieder vor einem Live-Publikum in einer Arena auftreten.  Foto: Jens Büttner

    Ob das echt „Geil! Geil! Geil!“ ist? Das rief jedenfalls Vincent Weiss, als er neulich auf die Bühne der größten deutschen Konzerthalle trat. 20.000 Zuschauer finden normal in der Kölner Lanxess-Arena Platz, bei Weiss als erstem Versuchskaninchen einer Nach-Corona-Öffnung waren es 896 – und es war ausverkauft!

    Wenn heute Konzerte, dann halt so – mag man sich seufzend abfinden, aber das Gegenteil ist hier der Fall. „Arena now!“ heißt das Kölner Trotzdem-Konzept mit stetig steigender Zuschauerzahl und ausgefeilten Konzepten. Wenn an diesem Montag und Dienstag mit Nena der bislang größte Star auftritt, sind immerhin schon 2400 Zuschauer zugelassen. In 58 Plexiglasboxen, sogenannten „Cubes“, im Stehplatzbereich und für je bis zu acht Zuschauer. Und in Vierergruppen mit 1,5 Metern Abstand in allen Richtungen im Unterrang der Riesenhalle.

    Slipknot mit Corona-Besonnenheit? Sicher nicht geil

    Der Einlass ist in fünf Zonen geteilt. Die Mahnungen des Veranstalters lauten: „Bitte bleiben Sie in Ihrer Zone.“ Und: „Bitte verhalten Sie sich während der Dauer Ihres Aufenthaltes besonnen, ruhig und angemessen.“ Immerhin: In den 58 zur Bühne hin offenen Boxen kann man die Masken abnehmen, tanzen und „99 Luftballons“ mitsingen. Schöne neue Konzertwelt: Die gereifte Nena scheint noch reinzupassen. Das zeigte sich schon bei Vincent Weiss, wo Besucher für romantische Stimmung rote Luftballons in die Höhe reckten und mit ihren Smartphone-Taschenlampen zum Leuchten brachten.

    Abgesagt bzw. ins nächste Jahr verschoben ist dagegen, wo Schluss mit aller Besonnenheit und Romantik wäre. Unmittelbar nach Nena sollten Bands wie Slipknot und Sunrise Avenue auftreten. In Plexiglasboxen? Schwer vorstell-, kaum aushaltbar – und nein, sicher nicht geil.

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