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Zeitzeichen
29.10.2022

WG-Casting: Man kann nicht auf alles vorbereitet sein

Studentinnen suchen mit Zetteln an einem Schwarzen Brett eine Wohnung.
Foto: Patrick Seeger, dpa (Symbolbild)

München, Berlin, Hamburg: Jeder Quadratmeter Wohnraum ist heiß begehrt – vor allem bei Studentinnen und Studenten. Doch vor dem Wohnglück kommt das WG-Casting.

Mit großen Augen schaut sich die junge Frau um. Ihre Augen gleiten über den Dielenboden, schweifen zum Stuck an der Zimmerdecke und blicken auf den Balkon, der direkt von der Küche abgeht. Hier könnte sie bald leben, falls sie die Bewohner dieser Wohnung von sich überzeugen kann. Sie wird am Küchentisch sitzen und sich den Fragen der Jury stellen. Welches Gemüse bist du und warum? Wie sieht ein perfekter Sonntag für dich aus? Kannst du einen Wasserhahn reparieren? Die Antworten werden entscheidend sein.

Bezahlbarer Wohnraum ist in den meisten deutschen Universitätsstädten knapp. Vor allem wie jetzt am Beginn eines Semesters ist die Konkurrenz um jeden bezahlbaren Quadratmeter groß. Über 4000 Erstsemester sind im vergangenen Wintersemester nach Augsburg gezogen. Alle auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf. Doch anders als bei Wohnungen spielt bei der WG-Suche nicht nur der Beruf oder das Gehalt eine Rolle, sondern auch, wie gut jemand in die Gemeinschaft passt. Aber kann man das überhaupt in einem Gespräch herausfinden?

WG-Suche: Gibt es die perfekte Wohngemeinschaft überhaupt?

Kaum ein Auswahlverfahren ist härter und aufwendiger als das für ein WG-Zimmer. Anstatt in Dating-Apps versuchen Suchende und Anbietende auf eigenen Portalen zueinanderzufinden. Vor allem für Menschen mit einem freien Zimmer ist die Auswahl an potenziellen Mitbewohnern groß. Auf ein Inserat landen häufig dutzende Anfragen im E-Mail-Postfach. Aber wen will man näher kennenlernen? Lieber jemanden, der schon einmal in einer WG gelebt hat oder besser ein Erstsemester, der neu in die Stadt kommt?

Dabei kann es auch zu seltsamen Situationen kommen. Vor einigen Jahren war in meiner WG ein Zimmer frei. Einer Bewerberin gefiel es bei uns so gut, dass sie nach dem Gespräch gar nicht mehr gehen wollte. Gut eine Stunde saß sie in der WG-Küche, erzählte von sich und antwortete mehr oder weniger schlagfertig auf unsere Fragen. Dann ein schneller Blick auf die Uhr: In einigen Minuten würde die nächste potenzielle Mitbewohnerin vor der Tür stehen. Davon ließ sich die Bewerberin am Küchentisch nicht beeindrucken. Fröhlich plapperte sie weiter über ihre Hobbys.

Es klingelte. Dann brummte der Türöffner. Bewerberin Nummer zwei stand da. In den folgenden 45 Minuten bekam sie eine Führung und erzählte von sich - allerdings nicht am Küchentisch. Denn dort saß immer noch Bewerberin Nummer eins und machte keinerlei Anstalten zu gehen. Schließlich verließen beide gemeinsam die Wohnung. Keine von ihnen bekam am Ende das Zimmer. Die Suche ging weiter.

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Aber warum überhaupt diesen ganzen Aufwand betreiben? Ein Grund: Die Mühe soll sich am Ende auszahlen. Das kann heißen, dass der neue Mensch besonders unterhaltsam sein soll und eine neue Freundschaft entstehen soll. Oder vielleicht zieht nicht nur eine neue Person ein, sondern mit ihr auch eine neue Kaffeemaschine oder ein Staubsauger. Aber noch etwas anderes spielt eine Rolle.

Viel Aufwand, nur um die vermeintlich beste Entscheidung zu treffen

Eine Wohngemeinschaft: Das ist die erste große Freiheit nach dem Schulabschluss. Niemand nörgelt, wenn man länger schläft. WG-Leben kann stattdessen lange Weinabende am Küchentisch, wilde Partys und Freundschaften fürs Leben bedeuten. Man teilt sich nicht nur Quadratmeter, sondern ein Leben. Zumindest ist das der Wunsch vieler. Die Realität bedeutet aber auch: Abwaschen, mit dem Vermieter klarkommen und Rechnungen bezahlen. Manch eine Freundschaft ist schon beim Streit um dem Putzplan zerbrochen. Genau das sollen aufwendige Auswahlprozesse verhindern. Man will sich sicher sein, die beste Wahl getroffen zu haben. Nur so kann das WG-Leben und das Studium zur besten Zeit werden.

Die Krux: Niemand gibt beim ersten Kennenlernen zu, dass er eigentlich nie den Staubsauger in die Hand nimmt und gar nicht so gerne Wein trinkt. Aber das wunderbare Zimmer mit Balkon in bester Lage will man sich trotzdem nicht entgehen lassen. Gegen kleine Notlügen und ausweichende Antworten kommt auch das strikteste Auswahlverfahren nicht an. Genauso oft verschüchtern seltsame Auswahlprozesse manch einen, der eigentlich gut in die WG gepasst hätte. Denn wie in der Liebe gibt es manchmal auch einfach keinen Grund, warum uns jemand sympathisch ist. Was zählt, sind das Bauchgefühl und die Hoffnung, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat.

Vielleicht bereitet die Suche nach einem WG-Zimmer auch auf das "richtige" Leben vor. Immer wieder müssen sich Menschen einer Jury stellen und sie von sich überzeugen. Das kann das Bewerbungsgespräch für einen neuen Job sein oder das erste Treffen mit der Familie vom neuen Partner oder der Partnerin. Immer wieder muss man dann schnell und souverän auf merkwürdige Fragen oder Situationen reagieren. Denn auch der Schwiegervater kann fragen: Kannst du einen Wasserhahn reparieren?

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