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Wunschzettel zu Weihnachten: Mehr als nur ein Bestellzettel?

Adventskalender

Sollte alles vom Wunschzettel erfüllt werden?

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    Kinder aus der ganzen Welt schreiben Wunschzettel zu Weihnachten.
    Kinder aus der ganzen Welt schreiben Wunschzettel zu Weihnachten. Foto: Sina Schuldt/dpa (Symbolbild)

    Die Antwort auf diese Frage kann natürlich nur Nein lauten. Ein Wunschzettel ist ja kein Bestellzettel! Und ehrlich, die Kinder wissen das doch auch. Man stelle sich nur mal den Stress vor, den Kinder hätten, wenn sie glauben würden: Alles, was ich auf den Zettel schreibe, bekomme ich. Und umgekehrt: Alles, was ich nicht aufschreibe, bekommen andere … Wunschzettel wären so lange wie Ikea-Kassenzettel beim Umzug. 

    Geschenke: Zwischen Pädagogik, Konsum und Herzenswünschen

    Tatsächlich ist der Wunschzettel ja eher eine Vorschlagsliste, die aber natürlich ernst genommen werden sollte – vor allem was die an erster Stelle platzierten Wünsche betrifft. Womit wir bei einer ganz anderen Frage landen: Sollen Eltern auch dringende Kinderwünsche erfüllen, wenn sie das durchaus könnten, aber gar nicht möchten – beispielsweise die Nerf-Pistole oder das Barbie-Traumhaus –, auch weil sie gefühlt eigentlich etwas sehr viel Schöneres, pädagogisch wertvolleres im Auge haben? Interessant, was Pädagoginnen und Experten dazu sagen, nämlich: Den Kinderwunsch bitte nicht einfach übergehen, sondern mit dem Kind darüber sprechen, vor Weihnachten natürlich. Irgendeine Sehnsucht steckt hinter jedem Wunsch. Warum also soll es denn unbedingt der Plastikquatsch sein? Was sind seine Vorzüge, womöglich nämlich weiß man von denen als Erwachsener und damit Laie nichts. 

    Nicht auszuschließen jedenfalls, dass man am Ende sogar überzeugt ist – oder aber dass das Kind vielleicht ins Grübeln kommt. Man muss sich ja auch nur kurz einmal vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man sich explizit vom Partner etwas wünscht, dann etwas Ähnliches, aber doch anderes bekommt, weil das wiederum angeblich viel besser sei. Genau. Ein gutes Geschenk ist eines, bei dem sich der andere im Innersten erkannt fühlt – schreibt die Wiener Kultursoziologin Elfie Miklautz. Und das gilt gleichermaßen für Erwachsene wie Kinder. 

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