Elke Heidenreich, Schriftstellerin und Literaturkritikerin
Ganz ehrlich: ich merke die geschenkte Stunde gar nicht, die geraubte im Frühjahr übrigens auch nicht. Die Kühe merken das schmerzlich, höre ich, aber trotz allem bin ich dann ja doch keine Kuh! Ich stehe auf, ich frühstücke, ich gehe mit dem Hund in den Wald, ich muss ja in kein Büro und also auch nicht wissen, wann der Bus fährt. Ich schreibe, ich lese, ich koche, und am Abend will ich auf 3Sat wie immer Kulturzeit gucken, solange sie uns diesen letzten Ort der Kultur noch lassen, und auf einmal ist es dann erst zwanzig nach sechs statt zwanzig nach sieben und ich denke: oho! Dann doch jetzt schon mal ein Gläschen Wein….Das ist ein guter Nutzen für eine plötzlich geschenkte Stunde, oder?
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