Im Kampf gegen Aids hält Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) Schutz und Prävention für ebenso bedeutend wie frühzeitige Diagnosen. «Noch immer erfolgt ein Teil der HIV-Diagnosen deutlich zu spät», sagte Gerlach zum Welt-Aids-Tag am Sonntag.
HIV-Medikamente unterdrückten die Vermehrung der Viren im Körper und verhinderten bei rechtzeitigem Therapiebeginn das Auftreten von Aids, sagte sie. «Das ist eine sehr gute Entwicklung!» Dadurch dürfe aber das Bewusstsein für HIV und Aids nicht verloren gehen.
Frühzeitiges Testen sei wichtig
Bei Risikokontakten sollten sich Menschen so früh wie möglich testen lassen. «Wer frühzeitig weiß, dass er sich infiziert hat, kann sich frühzeitig behandeln lassen und somit wirksam sich und andere schützen, indem mögliche Infektionsketten unterbrochen werden.»
Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge steckten sich 2023 rund 280 Menschen in Bayern neu mit dem HI-Virus an, davon etwa 230 Männer. Ende 2023 lebten demnach rund 11.800 Menschen in Bayern mit HIV, davon mehr als 990 ohne Diagnose. Nach RKI-Schätzungen hatten im selben Jahr deutschlandweit mehr als 96.700 Menschen HIV.
Dutzende Millionen Euro im Kampf gegen HIV
Bayern setze seit mehr als drei Jahrzehnten auf ein Netzwerk zur Prävention, Beratung und Hilfe, sagte Gerlach. Dazu gehörten unter anderem zehn psychosoziale Aids-Beratungsstellen und die 76 Gesundheitsämter. In den vergangenen 15 Jahren habe der Freistaat mehr als 56 Millionen Euro zur Eindämmung von HIV bereitgestellt. Beispielsweise könnten sich Interessierte das ganze Jahr über in den Ämtern anonym und kostenfrei auf HIV testen lassen.
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