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Warten an Weihnachten: Kinder spielerisch beschäftigen

Adventskalender

Wie bringt man Kinder dazu, das Warten zu ertragen?

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    Warten aufs Christkind fällt mit Ablenkung deutlich leichter.
    Warten aufs Christkind fällt mit Ablenkung deutlich leichter. Foto: Siggi Feil

    Weihnachten gibt es nicht ohne Warten. Schon die Adventszeit ist ja eine Wartezeit, in der das Erwarten der Ankunft des Herrn über mehrere Wochen zelebriert wird. Weil das für jüngere Wartende schwer auszuhalten ist, brachte schon Anfang des 20. Jahrhunderts eine Buchhandlung in Hamburg eine Uhr auf den Markt, bei der Kinder mit Hilfe eines verstellbaren Zeigers die zwölf Tage vor Heiligabend rückwärts zählen konnten. 

    Mit solchen Ausführungen aber muss man Kindern speziell am Weihnachtstag natürlich nicht kommen. Die wollen nicht mehr warten, die wollen endlich auspacken! Gibt es da Tricks, wie man ihnen das Warten erleichtert? Anruf bei Armin Nagel, Warteexperte, Autor des Buches „Schöner Warten“, in dem er eine Lanze fürs Warten bricht. Denn: „Wer gut wartet, nimmt jede Warte-Minute als Geschenk“. Aber wie das den hibbeligen Kindern klarmachen? Indem man Zeit schenkt – auch vor der Bescherung. Spielt, liest, singt, bastelt, spazieren geht … denn „Ablenkung verkürzt das Warten“, sagt Nagel. Und Kinder seien im Gegensatz zu Erwachsenen eigentlich gut darin, ganz im Hier und Jetzt zu sein, also auch mal die Zeit zu vergessen und darüber dann auch das Warten. 

    Ablenkung verkürzt das Warten auf die Bescherung

    Aber, aber, will man da natürlich einwenden, wenn man vor der Bescherung nun wirklich keine Zeit zu verschenken hat? Warum nicht die Kinder in die Weihnachtsvorbereitungen einbinden, den Tisch dekorieren lassen zum Beispiel, sagt da Nagel. Noch ein Vorschlag: Am Vortag eine Playlist mit Liedern oder Podcasts erstellen: „Jeder aus der Familie darf etwas beitragen und damit den Tag und die Wartezeit gestalten.“ Dann nämlich fühlt sich das Warten auch nicht mehr fremd-, sondern sozusagen selbstbestimmt an – wird also zum guten Warten! 

    Und noch ein letzter Tipp vom Warteprofi: Den Tag gar nicht erst straff durchtakten, sondern Platz für Freiräume und kurze Ruhepausen lassen, damit kein Stress entsteht. Es hilft da übrigens, wenn man die Erwartungen an den Weihnachtsabend selbst ein bisschen herunterschraubt… (AZ)

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