Es gibt nichts Besseres, als ein paar Tage im Advent freizuhaben. Ein paar Tage zum Durchschnaufen, vor allem aber zum Vorbereiten, zum Beispiel die Weihnachtsleckereien. Dann bringt man auch die Geduld mit, die Zimtsterne Ecke für Ecke mit dem Zuckerguss auszupinseln oder aus einfachen Butterplätzchen kleine Kunstwerke qua Verzierung zu zaubern. Aber Achtung: Wo sonst Langsamkeit die schönsten Ergebnisse zeitigt, sollte man bei dem Klassiker namens Vanillekipferl im Tempo ein paar Gänge hochschalten, um übermäßiges Bruchwerk zu vermeiden. Die Kipferl mögen’s nämlich kalt – und sie reagieren bei der Zubereitung wie Divas auf Wärme.
Schon die Zutaten müssen kalt sein, sagt Christine Schmidt, Fachbereichsleiterin der Praxis der Berufsfachschule und Fachakademie für Ernährung und Versorgungsmanagement in Augsburg. Geknetet werden sollen sie zum Beispiel auf einer kühlen Marmorplatte. „Der Mürbeteig lebt vom Kühlen“, sagt sie. Das heißt, nur kurz und schnell mit den Händen durchkneten und dann den Teig gleich wieder in den Kühlschrank stellen. Das senkt das Bruchrisiko. Und Achtung: Wer beim Kneten auf eine Küchenmaschine setzt, sollte Erfahrung mitbringen. „Der Teig wird schnell brandig und speckig.“
Den Zucker mit dem Sieb auf die Kipferl verteilen
Noch einen Tipp hat Schmidt: Wenn die Kipferl geformt auf dem Blech liegen, am besten das Blech noch mal ins Kühle stellen und die kühlen Kipferl in den knallheißen Backofen schieben. Und: Bloß nicht dunkel backen, noch hell aus dem Ofen nehmen. Dann schlägt Schmidt eine neue Methode vor, das Puderzucker-Vanillezucker-Gemisch auf die Kipferl zu bringen. Die alte sah so aus, dass die Kipferl leicht abgekühlt, aber noch gut warm im Zuckergemisch gewendet wurden. „Bei uns in der Schule war der Bruch dabei aber ziemlich hoch. Wir machen das jetzt anders.“
Der Zucker kommt mit einem Sieb über die Kipferl, und zwar direkt nach dem Backen, wenn sie noch richtig heiß sind. Dann haftet der Zucker viel besser an den Kipferln, und man kann sie im Anschluss komplett auskühlen lassen. Dadurch werden sie fester, brechen nicht mehr so leicht und müssen dann nicht mehr von der Weihnachtsbäckerin oder dem Weihnachtsbäcker in aller Heimlichkeit verspeist werden, sondern schaffen es (fast) alle auf die Gebäckteller. (AZ)
- Hier der Link zu unserem alljährlichen Adventskalender: https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/gesellschaft/gesellschaft-unser-adventskalender-was-sie-zu-weihnachten-schon-immer-fragen-wollten-101961540
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