Damit hatten die Besucherinnen und Besucher der Pinakothek der Moderne in München nicht gerechnet. Als sie das Kunstmuseum verlassen, stehen nicht weit vom Ausgang etwa sieben Paare im Kreis. Musik erklingt und die Paare beginnen zu tanzen. Nicht etwa Polka oder Discofox, wie es in der bayerischen Landeshauptstadt vielleicht zu erwarten wäre. Stattdessen läuft spanischsprachige Musik mit Trommeln und Trompeten. Immer wieder ruft eine Person aus dem Kreis spanische Kommandos: „Dame“, „Arriba“, „Cubanita“. Zu jedem Kommando tanzen die Paare eine andere Figur. Dann ein Partnerwechsel und hinein in die nächste Drehung.
Während die Paare im Kreis tanzen, wird die Menge um sie herum größer. Viele Gäste, die kurz vor Museumsschluss die Pinakothek verlassen, bleiben neugierig stehen und sehen eine Weile zu. Manche unterhalten sich, möchten herausfinden, wie der Tanz funktioniert, andere filmen das kleine Spektakel oder genießen den überraschenden Auftritt.
Statt Walzer und Discofox werden heute Swing und Salsa getanzt
Egal, ob in München, Stuttgart, Amsterdam, Bratislava oder Valencia: Nicht nur in Metropolen, auch in jeder mittelgroßen Stadt finden inzwischen Partys statt, sogenanntes Socials, bei der sich Tanzbegeisterte treffen. Sie kommen in Clubs, Restaurants oder auf Plätzen unter freiem Himmel zusammen, tanzen Salsa, West Coast Swing oder Tango Argentino. Auch in den sozialen Medien wird der Trend gefeiert. Täglich teilen Profis und Anfänger Videos von ihren Tänzen, geben Tipps für korrekte Positionen oder erklären eine neue Schrittfolge. Paartanz ist angesagt, aber anders als früher. Statt Walzer und Discofox werden Swing und Salsa getanzt. 1920er-Jahre-Musik und spanische Klänge statt Polka und Viervierteltakt. Entwickeln sich da gerade neue Volkstänze? Und woher kommt der Hype?
Anruf bei Andreas Fett. Er ist Beauftragter für Latino-Tänze beim Bund Deutscher Tanzlehrer und leitet das Tanzstudio „Pura Vida“ in Hünfelden-Kirberg südlich von Limburg an der Lahn. Er sagt: „Tänze wie Salsa, Bachata, Tango Agentino und West Coast Swing, also diese Clubtänze, sind im Vergleich zu den klassischen Gesellschaftstänzen etwas freier.“ Es könne mehr improvisiert und auf die Musik eingegangen werden, was in den traditionellen Gesellschaftstänzen zu kurz kommt. „Walzer ist eher das Abspulen einer Choreo“, sagt Fett. Bei Latino-Tänzen müssen Paare außerdem lernen, auf die Bewegungen des Gegenübers zu reagieren. Mehr Freiheit und Spontanität also.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Musik, sagt Fett. Zu klassischen Volkstänzen laufe tolle Musik. „Ob sie in den heutigen Zeitgeist passt, weiß ich nicht“, sagt der Tanzlehrer und vergleicht es mit dem Sound, der bei Salsa-, West Coast Swing- oder Tango-Partys läuft. „Salsa-Musik, das geht ins Ohr“, sagt Fett. Schnelle Rhythmen. Schallende Trompeten und Posaunen. Klanghölzer, die den Takt vorgeben. Congas und Bongos, die den Körper in Bewegung versetzen. Beim West Coast Swing kommt hinzu, dass meist zu aktuellen Hits und Klassikern getanzt wird. Auf den Partys werden Lieder von Ed Sheeran und Rihanna über Daft Punk bis zu Queen gespielt. Das kommt an.
Wer sich der Musik hingibt, erlebt das Zusammenspiel von Rhythmus und Bewegung
Auch an der Pinakothek in München ist alles in Bewegung, immer mehr Menschen legen ihre Taschen zur Seite und fordern einander zum Tanzen auf. Paare finden zusammen und bewegen sich zur Salsa-Musik. Sie kennen einander nicht, aber verstehen sich ohne Worte. Der Rhythmus, die Schritte und Drehungen verbinden sie - bis zum nächsten Partnerwechsel.
Simone macht eine kurze Pause. Die 57-jährige Biologin tanzt seit eineinhalb Jahren. Zum Salsa ist sie durch Zufall gekommen. Ihre Patentante hatte Salsa Rueda getanzt und ihr mal angeboten, mitzukommen. „Ich hatte keine Ahnung, was das ist“, sagt Simone. Bis zu ihrer ersten Stunde wusste sie nicht, was auf sie zukommt. Umso begeisterter war sie danach: „Ich fand das so schön und war überrascht, dass mir Salsa gefällt.“ Inzwischen geht sie drei bis vier Mal in der Woche ins Training, das Tanzen ist für sie Erholung. „Die Musik tut so gut, es ist wie Therapie.“
Und tatsächlich: Tanzen kann heilsam sein. Sich zu rhythmischen Klängen zu bewegen, hält körperlich fit und fördert das seelische Wohlbefinden, wie Studien belegen. Glückshormone werden ausgeschüttet und das Stresshormon Kortisol abgebaut. Wer sich der Musik hingibt, spürt sich und seinen Körper, fühlt sich verbunden mit seinem Gegenüber. Die Berührungen und Bewegungen erzeugen ein positives Gefühl.
Zwar fühlen sich viele unwohl, wenn sie tanzen, weil sie meinen, es nicht zu können oder Angst haben, sich zu blamieren. Doch tief im Innersten ist der Mensch ein Tänzer. „Das Gehirn und der Körper wollen tanzen, das ist ein angeborener Trieb“, sagte die Hirnforscherin Julia Christensen, die zu Tanz als universelle Sprache forscht, mal in einem Interview. „Der Körper will sich ausdrücken, mimisch, aber auch durch Körpersprache.“ Über Generationen und Kulturen hinweg bewegen sich Menschen im Takt der Musik. Und mehr ist es erst mal nicht: Die Fähigkeit des Gehirns, einen Rhythmus zu erkennen und in Bewegungen umzusetzen. Mal wippt der Fuß, mal schwingt der ganze Körper mit.
Tanzen Menschen gemeinsam, fühlen sie sich verbunden - mit sich, ihrem Gegenüber, der Welt. Klingt nach Klischee, bewirkt aber tatsächlich Positives. Forschende haben nachgewiesen, dass Menschen, die sich synchron zur Musik bewegen, auch besser gemeinsam Probleme lösen. Also einfach mal tanzen statt diskutieren? Apropos Zusammenhalt, manche sehen in der Bewegung des Körpers noch viel mehr. „Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens“, soll der irische Schriftsteller George Bernard Shaw mal gesagt haben. Ob nun erotisch oder platonisch, tanzen verbindet.
Simone spürt diese Verbundenheit beim Salsa-Tanzen immer wieder. Drei bis vier Mal in der Woche trainiert sie. Wenn es am Wochenende eine Party gibt, geht sie hin, denn: „Jeder kann kommen, jeder ist willkommen und es ist unglaublich international“, sagt sie. Einen festen Tanzpartner braucht sie dafür nicht.
Für Tanzlehrer Andreas Fett ist das ein weiterer Grund, warum Salsa, Tango oder West Coast Swings und die Partys dazu so beliebt sind. „Man kann schnell mit jedem tanzen, der Zugang zu den Schritten ist viel leichter.“ Das erlaubt es wiederum, schneller in Kontakt mit anderen Tänzerinnen und Tänzern zu kommen. Dieser soziale Aspekt sei wesentlich für viele, die mit dem Hobby anfangen und dabei bleiben.
Fast monatlich finden Tanzwochenenden mit mehreren hundert Teilnehmenden statt
Was die Partys von herkömmlichen Clubnächten unterscheidet: Zwar wird Musik gespielt, aber der Fokus liegt tatsächlich auf dem Tanzen. Die wenigsten trinken Alkohol und es ist durchaus üblich, ein Gespräch mitten im Satz zu beenden, wenn jemand zum Tanz auffordert. Mittlerweile geht das Angebot längst über Unterrichtsstunden und Partys hinaus. Fast monatlich finden – je nach Musikrichtung – in Deutschland Tanzwochenenden mit mehreren hundert Teilnehmenden statt. Tagsüber geben bekannte Künstlerinnen und Künstler aus der Szene ihr Können in Workshops weiter, abends werden die neu gelernten Schritte vorgeführt. Kleine Festivals dauern meist nur ein Wochenende, größere Veranstaltungen oftmals eine ganze Woche, für die sich die Fans freinehmen und auch mal mehrere hundert Euro für ein Ticket ausgeben.
An der Pinakothek darf umsonst getanzt werden. Sobald es warm wird, treffen sich fast jeden Abend Menschen am Kunstmuseum, um sich gemeinsam im Rhythmus der Musik zu bewegen. Die Treffen sind privat organisiert, die Organisatoren stellen Boxen auf und spielen bis zehn Uhr abends Musik, oft auch unerlaubterweise länger. Getanzt wird vor allem Salsa, West Coast Swing und Tango Argentino, an manchen Tagen stehen auch klassische Standard- und Latein-Tänze auf dem Programm.
Irene ist an diesem Abend ebenfalls dabei. Vor knapp 20 Jahren kam sie – wie Simone – per Zufall zum Tanzen. „Eine Freundin hatte eine Karte übrig für ein kubanisches Konzert“, sagt sie. Sie ging mit und es gefiel ihr. Danach probierte sie sich durch verschiedene Tanzstile. Erst Salsa, dann Lindy Hop, einem Vorgänger des Jive und Rock ’n‘ Roll, später Tango Argentino. „Ich bin da gar nicht angekommen“, sagt sie über ihre Tango-Versuche. Schließlich kehrte sie nach der Corona-Pause zu ihren Salsa-Wurzeln zurück und besucht seitdem mehrmals pro Woche die Kurse.
München ist beliebt für Swing-Tänze, Düsseldorf ist für West Coast Swing
Der Hype um die „neuen“ Tanzstile macht sich auch an den Tanzschulen bemerkbar. „Es fing Anfang der 2000er an“, erklärt Andreas Fett. Ein möglicher Grund könnte schlichtweg eine Übersättigung an Standard-Latein-Tänzen gewesen sein, vermutet der Tanzlehrer. Aber auch bekannte Lieder, die im Radio liefen, hätten zur Ausbreitung der Clubtänze beigetragen. Anfangs hätten die Standard-Latein-Tänzer diese Entwicklung belächelt, sagt Fett. Doch inzwischen haben viele Tanzschulen, die ursprünglich Standard-Latein-Kurse im Programm hatten, ihr Angebot ausgeweitet. „Mittlerweile gibt es alles überall“, sagt Fett. „Die Frage ist nur, in welcher Qualität.“ Die Szene in Deutschland sei in den vergangenen 15 Jahren stark gewachsen.
Wer sich ebenfalls gut in der Tanzwelt auskennt, ist Andreas Krug. Er ist Beauftragter für Discofox beim Deutschen Tanzsportverband (DTV) und hat die Entwicklung der neuen Clubtänze aufmerksam verfolgt. Besonders bei Tango Argentino habe es ab den 2000er-Jahren einen starken Aufschwung gegeben, sagt Krug. „Es ist ein hohes Interesse entstanden, das war überall vernehmbar.“ Krug betreibt die Tanzsportabteilung eines Gesamtvereins in Seeheim-Jugenheim südlich von Darmstadt und ist selbst als aktiver Tänzer und Trainer deutschlandweit unterwegs.
Aus Erfahrung weiß er: Ein großer Zulauf bei Kursen ist immer auch abhängig von den Lehrerinnen und Lehrern: „Wenn jemand Gutes da ist, dann ist es voll.“ Eine klare Fokussierung auf nur einen Stil haben die wenigsten. Stattdessen nutzen die Tänzerinnen und Tänzer oftmals das Angebot ihrer Tanzvereine und -schulen vor Ort übergreifend aus. „Wir tanzen das alles“, sagt Krug.
Trotzdem gibt es Orte, die für den einen oder anderen Stil bekannt sind. „Es sind eher so Dependancen, nichts Flächendeckendes“, sagt Krug. Die Tanzgemeinschaft sei vor allem auf Städte fokussiert. München etwa ist beliebt für Swing-Tänze, Düsseldorf ist eine sichere Anlaufstelle für West Coast Swing, Salsa-Tänzer können beispielsweise in Frankfurt und München auf gute Partys zählen. Tango Argentino, West Coast Swing, Discofox und Salsa sind also „voll da“ und etabliert, wie Krug es formuliert. Und die Tanzgemeinschaft wächst.
Immer mehr junge Leute haben genug vom Alleine-Tanzen im Club
Was aber heißt das für die bewährten Stile? Könnten die „neuen“ Tanzrichtungen die klassischen Volkstänze ablösen? „Das ist sehr spekulativ“, sagt Fett. „Jeder Tanz kann von einem anderen Stil lernen und Dinge kopieren, also positiv gemeint.“ In den vergangenen Jahren seien Bewegungen von verschiedenen Stilen übernommen, angepasst und in andere Tänze eingebaut worden. Fett geht davon, dass die Stilrichtungen künftig nebeneinander existieren. „Es besteht keine Feindschaft, wir respektieren uns gegenseitig“, betont er.
Dass Salsa, Tango Argentino oder West Coast Swing irgendwann die dominierenden Tänze werden könnten, glaubt auch Andreas Krug nicht. „Es kommt darauf an, wie die Flexibilität im Unterricht ist“, sagt er. Einige Tanzstile seien interessant, auch die klassischen. Krug hat schon einen neuen Tanz-Trend aus der Dominikanischen Republik im Visier: „Bachata kommt immer mehr.“
Dem Paartanz haftete lange ein verstaubtes Image an. Discofox und Walzer? Tanzen doch nur ältere Menschen und auch nur zu besonderen Anlässen. Doch das scheint vorbei. Immer mehr junge Leute haben genug vom Alleine-Tanzen im Club. Sie suchen nach einer gemeinsamen, verbindenden Aktivität - auf einem Social oder im Unterricht.
„Bei den neuen Tänzen ist schon eher die Jugend dabei“, sagt Fett. Damit meint er die 16- bis 40-Jährigen. Auch wenn es nur ein kleiner Teil dieser Altersgruppe ist, ist der Wandel dennoch spannend. Gleichzeitig haben die Tänze keine klare Zielgruppe. Von der Bauingenieurin bis zum Softwareentwickler oder der Physiotherapeutin: In diesen Tänzen kommen alle zusammen und teilen ihre Begeisterung, unabhängig von Lebenslauf, Herkunft und Alter.
Diese Erfahrung hat auch Irene gemacht. „Vom Studenten bis Rentner, wir sind alle gleich, egal, wie alt wir sind“, sagt sie über ihre Tanzschule in München. „Wir sind wie eine Schulklasse und gehören alle zusammen.“ Wenn sie von ihrem Hobby erzählt, kommt sie immer wieder ins Schwärmen, sie war auch schon auf einem großen Tanzfestival in Italien.
„Das ist ja das Schöne, dass Tanzen nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun haben muss“, sagt auch Tanzlehrer Andreas Fett. Junge tanzen mit Älteren, Einsteiger mit Profis, Frauen mit Frauen und Männer mit Männern. „Und das gilt für jedes Genre“, sagt Fett. „Man muss nur mal auf so eine Salsa-Party oder einen Tanzabend gehen und sich ansehen, wer da tanzt. Da haben wir jedes Alter.“ Die große soziale Komponente sei auch ein Grund, warum die Tanz-Community stetig wächst. Nur wenige würden diese Gemeinschaft wieder verlassen.
Andreas Krug sieht eine gewisse Tendenz bei den manchen Stilrichtungen. Die Jüngeren bis etwa 45 Jahren würden sich eher Salsa und West Coast Swing in den Tanzschulen bzw. Tanzvereinen zuwenden, die Älteren tanzen eher Discofox und Tango Argentino. Besonders Letzterer sei wegen der langsamen Schritte und Musik „prädestiniert für ältere Menschen“.
Tanz-Events führen auch immer wieder zu Problemen, wie in Rovinj in Kroatien
Die Tanzszene ist also nett, alle tanzen mit allen unabhängig vom Niveau und freuen sich immer über neue Gesichter? Das treffe auch nicht ganz zu. „Die Szene kann positiv und negativ sein“, sagt Krug, denn manchmal kann die Gemeinschaft auch weniger offen sein. Je nach Veranstaltung oder Tanzniveau habe er teilweise die Erfahrung gemacht, nicht „reinzukommen“. Als Unbekannter auf einer Party habe er mancherorts schon seltsame Blicke geerntet oder wurde abgewiesen. Auch ist es für Schulen, die sich umorientieren oder zusätzliche Kurse anbieten wollen, nicht immer leicht. Es sei schwierig, sich als Schule in der Szene zu etablieren, wenn man nicht über Kontakte vorher Fuß gefasst hat, weiß der BDT-Experte Fett.
Hinzu kommt, dass nicht alle etwas mit Tanzen am Hut haben und nicht jeder ist begeistert, wenn hunderte Menschen einen öffentlichen Platz zum Tanzen blockieren. Je nach Veranstaltungsort profitiert eine Stadt von den großen Tanzpartys, weil sich die Gäste vor Ort eine Unterkunft suchen, die Restaurants und Cafés besuchen oder einkaufen gehen. Doch die Tanz-Events führen auch immer wieder zu Problemen, weil Tänzerinnen und Tänzer gerne auch mal ihre eigenen Partys schmeißen.
Ein Beispiel: Rovinj in Kroatien. Im vergangenen Jahr fand dort ein zweiwöchiges Tanz-Event statt. In dieser Zeit kam es täglich zu inoffiziellen Tanzverabredungen abseits des offiziellen Veranstaltungsortes. Tänzerinnen und Tänzer trafen sich am Strand, auf dem Marktplatz oder auf einem Aussichtspunkt vor einer Kirche und spielten bis in die frühen Morgenstunden ihre Musik - zum Ärger der Bewohnerinnen und Bewohner. Sie wehrten sich gegen das allabendliche Getanze. Als Reaktion verkürzte die Stadt das Festival in diesem Jahr auf eine Woche und untersagte das Tanzen im öffentlichen Raum außerhalb des Veranstaltungsgeländes. Wer sich nicht daran hielt, musste mit empfindlichen Geldstrafen rechnen.
Auch in München stoßen die Tänzerinnen und Tänzer nicht nur auf Zustimmung. In einer Petition aus dem Jahr 2023 mit dem Titel „Ruhestörung an der Pinakothek der Moderne beenden!“ fordert der Initiator ein Einschreiten gegen das beinahe tägliche Tanzen vor dem Museum. Die Lautstärke der Musik sowie die Uhrzeiten, zu denen die Musik gespielt wird, störe die Anwohnerinnen und Anwohner. Die Veranstalter würden nur selten die Musik pünktlich abstellen. „Nicht jeder möchte mehrere Stunden am Stück in seiner Wohnung Salsa hören, und schon gar nicht ab 22 Uhr im Wohn- oder Schlafzimmer“, heißt es in der Petition. Im Sommer vergangenen Jahres wurde die Petition eingereicht – getanzt wird an der Pinakothek trotzdem noch.
Inzwischen ist es dunkel geworden, die Musik läuft und noch immer sind einige Leute vor dem Museum. Auch Irene ist da und tanzt unermüdlich. Sie wird bleiben bis zum letzten Lied. Drei Schritte vor, zwei zurück, Drehung, Seite an Seite und immer in Bewegung. Kurze Verschnaufpause und schon ist sie wieder weg - im Rhythmus der Musik.
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