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US-Wahl 2024: Michelle Obama als Präsidentschaftskandidatin? Ein Pro und Contra

US-Wahl 2024

Michelle Obama als Präsidentschaftskandidatin? Ein Pro und Contra

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    In Gerüchten wird Michelle Obama als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelt.
    In Gerüchten wird Michelle Obama als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelt. Foto: Andrew Harnik, AP/dpa (Archivbild)

    "Never ever", sie werde niemals kandidieren, sagte Michelle Obama ihrer Freundin Oprah Winfrey 2023 in einem Interview. Gerüchte über eine mögliche politische Karriere der ehemaligen First Lady kursieren seit Jahren – auch aus dem Lager rechter Verschwörungsideologen. Seit Januar verdichten sich die Spekulationen.

    Glaubt man Tiktok und X, soll Barack Obama Sondierungsgespräche mit potenziellen Geldgebern einer Präsidentschaftskandidatur führen. Die Zeit drängt. Für eine reguläre Kandidatur ist es freilich schon zu spät. Biden müsste bis Mai von seiner Kandidatur zurücktreten – gesundheitliche Gründe könnten ihn etwa von einer zweiten Amtszeit abhalten. Im August müsste Obama als Ersatzkandidatin nominiert werden, gerade noch rechtzeitig für die heiße Phase des TV-Wahlkampfs. Das Land müsste es ihr danken.

    Pro: Das Präsidentinnenamt gegen Schlaflosigkeit

    Michelle Obama ist zwar nicht erpicht darauf, Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, aber sie wäre gut geeignet. Obama ist eine leidenschaftliche Rednerin, sie hat Humor, ist ein Vorbild für Schwarze Mädchen und Frauen. Sie ist beliebt: Wettbüros in Las Vegas rechnen ihr bereits bessere Chancen im Wahlkampf aus als etwa Nikki Haley, einer echten Bewerberin ums Amt.

    "Was hält Sie nachts wach?", fragte der ehemalige Mönch und erfolgreiche Podcaster Jay Shetty Obama jüngst. "Die Lage der Welt", antwortete sie. "Die Frau des Anführers der freien Welt weiß zu viel." Kriege, Umweltschutz, der Zustand des Bildungssystems, sinkende Wahlbeteiligung. Dass sie keine Kontrolle über diese Dinge habe, bereite ihr schlaflose Nächte. Hoffentlich fällt ihr bald auf: Genau diese Kontrolle hätte sie als Präsidentin der USA. Von Rosaria Kilian

    Für die Republikaner kandidiert Donald Trump, Joe Biden für die Demokraten

    Die Aussicht bei der US-Wahl im Herbst ist eher mau. Für die Republikaner kandidiert aller Voraussicht nach der 77-jährige Donald Trump, der mit Gerichtsverfahren und hetzerischen Aussagen für negative Schlagzeilen sorgt. Für die Demokraten geht wohl der amtierende 81-jährige Präsident Joe Biden ins Rennen, der jüngst mit Aussetzern auffiel, die an seiner Regierungsfähigkeit zweifeln lassen. Wie schön wäre es da nur, eine junge, beliebte Alternative zu finden? 

    Wie wäre es zum Beispiel mit Michelle Obama? Sie zeigt zwar bisher keine Ambitionen dafür, aber das Internet ist bereits begeistert von der Idee. Auch wenn frühere Aussagen darauf verweisen, dass sie nicht in die Politik möchte – sie betonte immer wieder, dass sie sich nicht dafür interessiere. Das bestätigte übrigens auch der ehemalige Berater von Barack Obama.

    Contra: Der Wahlkampf würde Michelle Obama schaden

    Dem Internet zum Trotz: Michelle Obama sollte auch nicht kandidieren. Sicher, sie ist beliebt in den USA, beliebter als die Kandidaten im Rennen. Aber sie bringt keinerlei politische Erfahrung mit. Zudem würde allein die Vorwahl-Schlacht gegen (voraussichtlich) Trump bleibende Schäden hinterlassen– an ihr und ihrem Image. 

    Das US-amerikanische Politikklima ist rau und vor allem für Unerfahrene – wenn auch mit Promi-Bonus – ein hartes Pflaster. Sicher, um Trump (und Biden) zu verhindern, wäre Obama eine tolle Alternative. Aber die Demokraten haben genug Politikerinnen, wie Alexandria Ocasio-Cortez oder Elizabeth Warren, die die notwendige politische Begeisterung und Fähigkeiten mitbringen, die es für diesen Job braucht. Da sollte eine Frau, die an Politik eigentlich nicht interessiert ist, nicht auch noch mitmischen müssen. Von Helen Geyer

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