Weihnachtsmänner in voll bepackten VW-Bussen, ganz klassisch der üppig geschmückte Christbaum, ganz minimalistisch ein goldenes Sternchen auf grünem Grund: Der Weihnachtskarten sind viele und oft sind sie wahlweise Designobjekte oder Scherzartikel. Von den Bastel- und Familienfotowettbewerben ganz zu schweigen, die jedes Jahr ausgetragen werden. Da vergisst man dann leicht, dass man auch noch ein paar Zeilen dazuschreiben muss, um die Weihnachtsgrüße komplett zu machen – und damit beginnt das Grübeln.
Kurz und knackig einfach nur „besinnliche Weihnachten“ zu wünschen, reicht das nicht aus, wenn man vorne drauf schon so viel kreativen Eifer und individuelle Gestaltung walten ließ? Das entspräche zumindest dem Zweck der Weihnachtskarte. Denn die erfand der Brite Henry Cole am 5. Dezember 1843, weil er einfach keine Zeit hatte, jedem seiner Bekannten, Geschäftspartner und Freunde eine frohe Botschaft zu schreiben. „A Merry Christmas and a Happy New Year to You“ hieß es da kurz und bündig und in tausendfacher Auflage auf der Karte, die handkoloriert die Familie Cole am festlich geschmückten Weihnachtstisch zeigte.
Weihnachtskarte: Kurz und knackig oder festlich pompös?
Allen, denen dies als Rechtfertigung für den kurzen Weihnachtsgruß nicht reicht, die zwischen Geschenkekaufen, Plätzchenbacken und Wohnungdekorieren aber nicht auch noch die richtigen Worte finden, werden sich freuen, dies zu lesen: „Es geht nicht darum, Weihnachten neu zu erfinden. Besonders ausgefallen zu sein. Oder besonders feierlich. Es geht darum, einfach einen netten Gruß von Herzen zu senden, an Menschen, die dir wichtig sind.“
Diese entspannenden Sätze stammen von Kerstin Löffler und Karin Hoffmann, Expertinnen in Sachen Content-Marketing. Gute Wünsche, die ehrlich gemeint und für den Adressaten passend sind, vielleicht eine Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis oder der Plan für eine kommende Unternehmung, das könne man in einfachen Worten niederschreiben, so wie man mit dem Menschen, dem die Karte zugedacht ist, auch redet. „Bloß weil Weihnachten ist, muss man nicht in einen besonders festlichen oder pompösen Ton verfallen“, raten die beiden. Und dafür, dass man den richtigen Ton trifft, haben sie auch noch einen Tipp: den Text, der auf die Karte soll, einmal laut lesen, dann hört man meist, ob es passt. (AZ)
- Hier der Link zu unserem alljährlichen Adventskalender: https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/gesellschaft/gesellschaft-unser-adventskalender-was-sie-zu-weihnachten-schon-immer-fragen-wollten-101961540
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