Vergessen Sie Schach, Säbelfechten und Tennis – der gigantischste Zweikampf ist immer noch „Schnick, Schnack, Schnuck“. In den Kölner Kneipen wurde es neulich zum Sport der Stunde. Und ja, hier ist die Rede von dem Spiel, das man eigentlich mit der Schwester auf dem Rücksitz im Familienurlaub spielt. Nur, dass in Köln Weltmeister gekürt wurden.
Atmosphäre wie bei einem Boxkampf
Der neue Champion heißt Jonah Fels, ist 24 Jahre alt und kommt aus der Domstadt. Welche Waffe er immer zuerst ausspielt? „Stein“, sagt Fels gegenüber dem Spiegel. Ist ja klar, er heißt schließlich nicht Jonah Schere.
Die Stimmung bei den Turnieren vergleicht er mit einem Boxkampf. In den Vorrunden wird Spielgeld gesammelt, um sich ins Finale einzukaufen. Dann geht‘s auf die Bühne, wo die Zuschauer Wetten abschließen, wer gewinnt und deswegen ihre Favoriten auch ordentlich anfeuern. Ein bisschen Las Vegas, ein bisschen Kinderspielplatz. Die Kampfrichter? Natürlich im Frack. Und Jonah Fels? Der Muhammad Ali der Handgesten.
Wie kann man bei „Schnick, Schnack, Schnuck“ gewinnen?
Wer sich aber nun die ultimative Strategie zum Sieg erhofft, wird enttäuscht. „Letztlich ist es Glück“, sagt Fels. Allerdings könne man beobachten, welche Gesten der Gegner häufig verwendet, um gut kontern zu können. Ein nützlicher Tipp also, wenn mal wieder entschieden wird, wer am Fenster sitzen darf oder wer das letzte Stück Kuchen bekommt.
Und wer bisher frustriert vor seinem Gegner stand, der mal wieder über ein Hintertürchen gewinnen und sich nicht an eine der drei vorgegebenen Optionen halten wollte, hat es nun vom amtierenden Weltmeister schwarz auf weiß: „Brunnen“ – die sagenumwobene Geheimwaffe, die angeblich alles schlägt – wird offiziell als Foul gewertet. Ha!
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