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Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzen die Umwelt

Umweltverschmutzung

Plastikmüll: In diesen Ländern ist die Verschmutzung am größten

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    Mehr als 52 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle sind im Jahr 2020 weltweit in die Umwelt gelangt.
    Mehr als 52 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle sind im Jahr 2020 weltweit in die Umwelt gelangt. Foto: Syed Mahabubul Kader/ZUMA Press Wire, dpa

    Mehr als 52 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle sind im Jahr 2020 weltweit in die Umwelt gelangt. Das geht aus einer Bestandsaufnahme britischer Forschender hervor. Der größte Teil stammt aus Gebieten, in denen der Müll nicht oder nicht regelmäßig gesammelt wird.

    Indien ist die Ursprungsregion von fast einem Fünftel der globalen Summe, gefolgt von Nigeria, Indonesien, China und Pakistan. Mithilfe von Computermodellen kalkulierten die Forschenden auch, dass mehr als die Hälfte des Abfalls in offenen Feuern verbrannt wird.

    Forschende berücksichtigen Daten von mehr als 50.000 Städte weltweit

    „Plastikverschmutzung ist eine globale Herausforderung, die aufgrund ihrer Umweltbeständigkeit und ihrer negativen Auswirkungen auf Ökosysteme, Infrastruktur, Gesellschaft und Wirtschaft sofortiges Handeln erfordert“, erklärt das Team um Costas Velis von der Universität Leeds im Fachjournal Nature.

    Kunststoff kann nicht oder nur langsam biologisch abgebaut werden. 
    Kunststoff kann nicht oder nur langsam biologisch abgebaut werden.  Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolbild)

    Ein Großteil des Kunststoffs könne nicht oder nur langsam biologisch abgebaut werden. Stattdessen zerfallen Plastikstücke durch Verwitterung zu Mikroplastik, das seinerseits die Umwelt schädigt. Untersuchungen zum Umfang der Verschmutzung gab es schon zuvor, bisher aber weitgehend auf Länderebene. Velis und Kollegen befassten sich mit niedrigeren Verwaltungseinheiten: Sie sammelten Daten – etwa zu Stoffströmen, Müllabfuhr und Abfallbehandlung – für mehr als 50.000 Städte weltweit und schlossen Datenlücken mittels maschinellem Lernen.

    Mit den Daten fütterten sie ein globales Modell, das Zahlen zu den meisten Staaten der Welt lieferte. Erstmals berücksichtigten die Forschenden auch den Kunststoffabfall, der offen verbrannt wird. „Das Anzünden der Kunststoffe mag zwar so aussehen, als ob sie „verschwinden““, erklärte Velis. Tatsächlich aber könnten schwere Gesundheitsschäden die Folge sein, darunter Fortpflanzungs- und Entwicklungsstörungen. Die gesamte Umwelt werde mit schädlichen Substanzen belastet.

    In Staaten mit hohem Einkommen gelangt verhältnismäßig wenig Plastik in die Umwelt

    Die Forschenden verließen sich nicht auf staatliche Daten. So besagen offizielle Zahlen, dass Indien eine Müllabfuhr-Abdeckung von 95 Prozent hat. Das Team um Velis fand jedoch Belege, dass die Statistiken ländliche Gebiete sowie offenes Verbrennen von nicht abgeholtem Müll nicht berücksichtigen.

    Obwohl in Staaten mit hohem Einkommen, vor allem in Europa und Nordamerika, sehr viel Plastik verwendet wird, gelangt verhältnismäßig wenig davon in die Umwelt, weil üblicherweise eine Müllabfuhr-Abdeckung von nahezu 100 Prozent besteht. Allerdings exportieren westliche Länder jedes Jahr hunderttausende Tonnen Plastikmüll zum Recycling nach Südostasien. Viele der Abfälle werden aber nicht wiederverwertet, sondern landen in der Natur oder werden illegal verbrannt.

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