Platz 10) Ilko-Sascha Kowalczuk: Freiheitsschock (C.H. Beck, 432 S., 22 €): Eine Polemik gegen ostdeutsche Demokratieverächter, denen der wilhelminische Kadavergehorsam tiefer in den Knochen sitzt, als sie wahrhaben wollen. „Wir haben im Osten eine autoritäre Tradition, die über Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und DDR fortwirkte. Wenn Dirk Oschmann … sagt, der Westen habe den Osten erfunden, dann muss man ihm entgegenhalten: Der Osten hat sich … auch seinen eigenen Westen konstruiert.“ Als Korrektiv zur grassierenden identitätspolitischen Ostalgie ist Kowalczuks Buch sicher berechtigt. Aber es wimmelt von Stilblüten, etwa wenn ein „Dreiklang zum Tragen“ kommt, ist zu wirr konzipiert und vor allem zu schlecht geschrieben, um als Sachbuch befriedigen zu können.
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