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Foto: Robert Michael, dpa
Foto: Robert Michael, dpa

Argentiniens Julian Alvarez, Frankreichs Randal Kolo Muani und Argentiniens Lionel Messi kämpfen um den Ball. Das spannende Finale der WM: Beste Unterhaltung

Kulturtipps 2022
31.12.2022

Film, Literatur, Musik: Das war das Unterhaltsamste 2022

Das Jahr 2022 geht zu Ende. Was wird bleiben von all den Filmen und Serien, von der Musik und den Büchern? Hier sind unsere Favoriten.

Avatar der beste Film? Beyoncé das beste Album? Blutbuch das beste Buch? So naheliegend ist es längst nicht. Hier sind die persönlichen Lieblinge von zehn Redaktionsmitgliedern:

Stefanie Wirsching

Ein Roman über die Grenzen der Diplomatie – passt der in diese Spalte? Unbedingt, das ist ja eben das Kunststück, das Lucy Fricke im Politthriller Die Diplomatin gelingt. Lässt eine Konsulin in Istanbul an der Willkür des Machtapparats verzweifeln – die rettet sich in grandiose Selbstironie.

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Foto: Gerald von Foris
Foto: Gerald von Foris

„Die Diplomatin“ heißt der neue Roman von Lucy Fricke.

Richard Mayr

Eine spannende Geschichte mit einigen interessanten Wendungen bietet Susanne Abel bei der Fortsetzung ihres Bestsellers Stay Away From Gretchen. In Was ich nie gesagt habe erzählt sie nun davon, was Tom Monderath von seinem Vater nicht gewusst hat.

Birgit Müller-Bardorff

Eine Familie, die auf dem Friedhof lebt, eine Großmutter mit telepatischen Fähigkeiten und Personen, die plötzlich verschwinden – Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen ist geheimnisvoll und ein bisschen zum Gruseln. Dazu kommen Witz und Figuren, die man ins Herz schließt. (ab 10)

Stefan Dosch

Countertenöre im sind heute nichts Ungewöhnliches mehr. Bruno de Sà jedoch singt, wo sonst Männer nur mit Falsetttechnik hinreichen, mit seiner naturgegebenen Sopranstimme. So dürften, hört man das fulminante Album Roma travestita, einst die Kastraten tatsächlich geklungen haben.

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Foto: Laure Bernard - Copyright: Parlophone Records
Foto: Laure Bernard - Copyright: Parlophone Records

Bruno de Sà, Sopranist

Veronika Lintner

Wenn Reiche und Schöne Schiffbruch erleiden: In Ruben Östlunds Film Triangle of Sadness erlebt die feine Gesellschaft auf einer Luxus-Yacht ihre Havarie. Die seekranke Sunnyi Melles gibt ihr Äußerstes und Innerstes. Bitterkomisch, Tiefgang mit Wellengang.

Doris Wegner

Bully Michael Herbig kann nicht nur Klamauk, sondern auch zugespitzte Satire: 1000 Zeilen thematisiert den Spiegel/Relotius-Skandal. Beste Unterhaltung – schluck, auch wenn die eigene Branche ordentlich eins drübergebraten bekommt.

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Foto: Sven Hoppe, dpa
Foto: Sven Hoppe, dpa

«Dieser Vorfall hat meine Fantasie sofort angeregt», sagt Michael Bully Herbig über den Fall Relotius.

Klaus-Peter Mayr

Kann’s jemand so gut wie Max Uthoff und Claus von Wagner? Für mich ist Die Anstalt im ZDF das beste Politkabarett der Republik. Wie die beiden Satire mit investigativer Recherche, Wortkunst und Schauspiel verknüpfen, ist zum Lachen. Und Gruseln.

Felicitas Lachmayr

Birmingham in den 1930ern. Eine Hinterhof-Gang nimmt es mit Faschisten auf, um an der Macht zu bleiben. Auch in der letzten Staffel von Peaky Blinders wird geraucht, geflucht, getötet. Spannendes Serien-Ende mit gewohnt guter Musik, gewohnt guten Darstellenden und ungewohnt wenig Whiskey.

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Foto: Robert Viglasky/Netflix
Foto: Robert Viglasky/Netflix

Cillian Murphy als Tommy Shelby in der Gangster-Serie Peaky Blinders.

Christian Imminger

Das Hin und her um die Fußball-WM. (Keine) One-Love-Verlegensheitsbinde, Palästina-Fahnen, Hansi desorientiert, Moral ist aufm Platz und Marokko vierter, ein Wahnsinns-Finale und insgesamt ein nötiger Perspektivwechsel, dass Europa nicht immer Maß und Mitte ist. Fast möchte man der korrupten Fifa danken. 

Lea Thies

Philosophie mal anders: Philosophix von Étienne Garcin und A.Dan ist eine Graphic Novel über die großen Ideen schlauer Köpfe wie Platon, Sartre, Nietzsche. Kunst mal anders: In Kunstfresser – Aus dem Leben einer Museumsmotte von Christine Ziegler gibt es Kunstgenuss für Kinder.

Wolfgang Schütz

Im Einzelnen: Oscar-taugliche Kino-Erlebnisse mit David O. Russells Amsterdam und mit Ruben Östlunds Triangle of Sadness. Sowie in Summe: Die Wiederkehr der Live-Konzerte – vom Kellerklub bis zum Stadion, was hat das doch gefehlt!

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