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Kontra-Kommentar: Sich vor dem Herbst fürchten? Nein!

Kontra-Kommentar

Sich vor dem Herbst fürchten? Nein!

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    Sich vor dem Herbst fürchten? Nein!, sagt unser Autor.
    Sich vor dem Herbst fürchten? Nein!, sagt unser Autor.

    Es gibt eine schöne Karikatur: Da sitzen zwei Typen beim Bier am Tresen, der eine sagt: "Ich hab’ mir schon Sorgen gemacht." Und der andere meint: "Wer nicht." So ist es. Es gibt immer und überall Grund zur Sorge – und wer sich partout fürchten will, muss nicht lange im Herbstnebel herumstochern, um fündig zu werden. Fürchten kann man sich vorm nächsten Spiel der Nationalelf, vor Oliver Pocher, vor Funklöchern, vor herabfallenden Kastanien. Vor Regen und Schnupfen, vor den US-Wahlen, vor Fertigpizzen und trüben Sonntagen, vorm Zahnarzt.

    Doch wir wissen, was hier eigentlich gemeint ist: die Furcht vor einer Verschlimmerung der Corona-Lage. So viele Heizpilze können wir gar nicht aufstellen, als dass zu verhindern wäre, dass sich im Herbst das Leben von draußen wieder sehr nach innen verlagert. Wir haben inzwischen antizipiert, dass der "Innenraum" seine Unschuld verloren hat. Innenräume sind im Zweifelsfall Virenschatullen, Aerosolezimmer mit Aussicht auf Pandemiebeschleunigung. Der Herbst, so allseitige Befürchtungen, treibt uns einer neuen Coronawelle entgegen, die alle Entspannung, alles Im-Griff-Haben und alle die diszipliniert errungenen Lockerungen wieder unter sich begräbt. Furchtbar.

    Der Herbst kann kommen - Wir fürchten uns nicht

    An dieser Stelle ist es vielleicht hilfreich, sich der Weisheit von Menschen aus Zeiten zu vergewissern, die gewiss nicht ohne Bedrohungen waren, wenn auch noch coronafrei. Wir rufen in den Zeugenstand nicht das RKI, sondern Jean-PaulSartre, Ralph Waldo Emerson und Ludwig Börne. "Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht." – "Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt." – "Es ist nichts zu fürchten als die Furcht." Der Herbst? Kann kommen.

    Lesen Sie dazu auch den Pro-Kommentar

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