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Kontra-Kommentar: Als Mutter den Muttertag verweigern? Sich lieber freuen!

Kontra-Kommentar

Als Mutter den Muttertag verweigern? Sich lieber freuen!

Lea Thies
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    Als Mutter den Muttertag verweigern? Sich lieber freuen!
    Als Mutter den Muttertag verweigern? Sich lieber freuen! Foto: Voyata/Canva/AZ

    Ich bin kein Fan der Institution Muttertag und des ganzen gesellschaftlichen Boheis drumherum. War ich noch nie. Als ob dieser eine Ehrentag im Jahr irgendeiner Mutter helfen würde – es gibt ja nicht einmal extra frei, weil Muttertag immer auf einen Sonntag fällt. Vor diesem Tag wird dann hauptsächlich mehr gekauft, gepflückt, gemalt, gebastelt ... Insgesamt mehr geliebt oder geehrt werden Mütter deswegen aber nicht. Trotzdem kann Muttertag schön sein.

    Als Kind fand ich das Auf-Kommando-Gebastel-und-Gemale irgendwann nervtötend. Gedichte in Schönschrift auf nach Alkohol stinkende Matrizen-Kopien der Lehrerin zu schreiben und dann mit ausgemalten Blümchen zu verzieren – langweilig, übrigens für alle Beteiligten dieses eigentlich gut gemeinten Muttertagsgrußes. Meine Mutter, auch kein großer Muttertag-Fan, war trotzdem tapfer und hat sich über jede Kreation und jede kurzstielig gepflückte Tulpe aus dem Garten gefreut, sogar wenn wir Kinder einmal im Jahr einen floralen Kahlschlag angerichtet haben. Noch heute lachen wir über diese Muttertagskollateralschäden – und manches Bild von damals gibt es sogar noch.

    Wenn das Kind einem geliebten Menschen eine Freude machen kann

    Inzwischen bin ich die Beschenkte am zweiten Sonntag im Mai und mache natürlich bei diesem Ritual gerne mit. Warum sollte ich meinem Kind verweigern, dass es einmal mehr einem geliebten Menschen eine Freude machen kann, wenn es möchte? Der Muttertag ist doch auch ein Anlass, mal wieder das Schenken, Dankesagen, Wertschätzungzeigen zu üben? Und der Vatertag, der Kindertag und dazwischen natürlich auch. Über ein gemaltes Bild, liebe Worte von und Zeit mit meiner Familie oder kurzstielige Tulpen und Gänseblümchen freue ich mich immer von Herzen, natürlich auch an Muttertag.

    Lesen Sie auch den Pro-Kommentar von Doris Wegner.

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